Ägyptische Streitkräfte töten 16 Dschihadisten bei Anti-Terror-Einsatz
Ägyptische Streitkräfte haben bei einem neuen Anti-Terror-Einsatz auf der Sinai-Halbinsel 16 Dschihadisten getötet und 34 weitere festgenommen. Dies teilte die Armee am Sonntag mit. Das Militär hatte den Einsatz "Sinai 2018" am Freitag im Norden und Zentrum der Halbinsel gestartet. Er soll eineinhalb Monate vor der ägyptischen Präsidentschaftswahl für Sicherheit und Stabilität im Land sorgen.
Insgesamt seien mehr als 60 Verstecke der Dschihadisten sowie mehrere Geländefahrzeuge und Motorräder zerstört worden, erklärte das Militär. Zerstört wurden demnach auch ein Sprengstofflabor, ein "Informationszentrum" der radikalen Islamisten sowie sechs Cannabis- und Opiumfelder.
Neben der Sinai-Halbinsel erstreckt sich der Einsatz auch auf das nördliche Nildelta und die westliche Wüstenregion Ägyptens. In den Regionen kommt es immer wieder zu Anschlägen und blutigen Angriffen auf Sicherheitskräfte. Unter anderem ist dort ein lokaler Zweig der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) aktiv.
Bei einem Angriff auf eine Moschee im Norden des Sinai waren Ende November mehr als 300 Menschen getötet worden. Präsident Abdel Fattah al-Sisi, der einzige ernstzunehmende Kandidat für die Wahl am 26. März, hatte daraufhin seinem Armeechef und seinem Innenminister drei Monate Zeit gegeben, um die Sicherheit und Stabilität auf dem Sinai wiederherzustellen. Zu der Tat bekannte sich bis heute niemand.
Anfang Januar verlängerte das ägyptische Parlament den Ausnahmezustand um drei Monate. Dieser war im April 2017 nach zwei Anschlägen des IS auf koptische Kirchen verhängt worden. In einem Teil des Nord-Sinai gilt bereits seit mehreren Jahren der Ausnahmezustand.
(S. Soerensen--BTZ)