Ägyptische Armee setzt großen Anti-Terror-Einsatz auf dem Sinai fort
Im Zuge ihres umfassenden Anti-Terroreinsatzes hat die ägyptische Armee erneut Luftangriffe auf der Sinai-Halbinsel geflogen. Es habe in der Nacht zu Samstag "gezielte Luftschläge gegen terroristische Sammelstellen und Brennpunkte" im Westen und Norden des Sinai gegeben, erklärte Armeesprecher Tamer al-Refai am Samstag. Außerdem seien Spezialkräfte der Armee, Grenzschützer und Polizisten am Boden gegen mutmaßliche Terroristen in der Region vorgegangen.
Die ägyptische Armee hatte am Freitag ihren Anti-Terroreinsatz gestartet. Die "Operation Sinai 2018" richtete sich gegen Ziele auf der Sinai-Halbinsel im Nordosten Ägyptens, in Gebieten des Nil-Deltas im Norden und in der westlichen Wüstenregion an der Grenze zu Libyen. Armee und Polizei erklärten für die Dauer der "Operation Sinai 2018" die höchste Alarmstufe. Die Marine verstärkte nach eigenen Angaben den Schutz der Seegrenzen, um den "Zustrom von Terroristen" zu unterbrechen.
In Ägypten gilt der Ausnahmezustand, seit im April 2017 bei Anschlägen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf zwei koptische Kirchen 45 Menschen getötet und 120 weitere verletzt worden waren. Der Ausnahmezustand verschafft den ägyptischen Sicherheitskräften weitgehende Sondervollmachten etwa bei der Festnahme und Überwachung von Verdächtigen.
Nach einem Anschlag auf eine Moschee im Norden des Sinai mit mehr als 200 Toten hatte Staatschef Abdel Fattah al-Sisi dem Generalstab der Armee und dem Innenministerium Ende November drei Monate Zeit gegeben, um Sicherheit und Stabilität auf der Sinai-Halbinsel herzustellen. Ende März stellt sich al-Sisi zur Wiederwahl.
(L. Brown--BTZ)