Kauder äußert Verständnis für CDU-Enttäuschung über Ressortverteilung
Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hat Verständnis über die Enttäuschung in der CDU über die Ressortverteilung und den Verlust des Finanzministeriums nach der Einigung auf eine große Koalition geäußert. Doch "wenn die Koalitionsverhandlungen und die Regierungsbildung am Ende an der Frage von Posten gescheitert wären, hätten uns die Bürger eher für verrückt erklärt", sagte Kauder nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG aktuell in einem Interview.
Nach "diesen ewigen Verhandlungen seit September" hätte das "kaum ein Bürger verstanden", sagte Kauder. "Das hätte auch dem Ansehen der Union massiv geschadet, weil gerade wir in den Augen der Menschen die Garanten von Stabilität und Verlässlichkeit sind", fügte er hinzu. Zu dieser Verantwortung für das Land hätten die Unions-Unterhändler in der Nacht zum Mittwoch gestanden – auch wenn der Preis in dieser einen Frage ohne Zweifel sehr hoch gewesen sei.
Kauder appellierte daran, das gesamte Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zu betrachten. Als Bundeskanzlerin werde Angela Merkel (CDU) die Bundesregierung führen können. Die CDU habe "inhaltlich bedeutende Erfolge erzielen können", betonte Kauder. Der Koalitionsvertrag trage die Handschrift der Christdemokraten.
(A. Williams--BTZ)