Habeck will keine ständige Fundamentalkritik an großer Koalition
Der neue Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck will seine Partei nicht auf permanente Kritik an einer neuen großen Koalition beschränken. Wenn es "gut läuft", würden die Grünen auch "die Kraft" finden, sich nicht ständig nur an einem Bündnis aus Union und SPD "abzuarbeiten", sagte Habeck nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuelen Interview.
Zum einen würden die Grünen "den Wettlauf im Populismus" verlieren, "auch gegen andere Parteien, die das einfach anders können und lauter schreien und nationalistischere Töne anschlagen". Zum anderen sei ein solcher Ansatz "auch gar nicht eigentlich interessant", sagte er. Seine Partei wolle stattdessen eigene optimistische "Zukunftskonzepte" zu Themen wie Energiewende, Rente und Europa entwickeln.
Lobende Worte fand Habeck für bestimmte Anschnitte der Koalitionsvereinbarung, die CDU, CSU und SPD am Mittwoch präsentiert hatten. Das Europakapitel sei "beachtenswert", sagte er. Auch die Lockerung des Kooperationsverbots in der Bildungspolitik "muss man anerkennen". Allerdings hätten die drei Parteien "die großen zukunftsweisenden Fragen" ausgeklammert.
(P. Rasmussen--BTZ)