Sigmar Gabriel kritisiert SPD - Ehrloses Postengeschacher durch Martin Schulz
Es war ein ehrloses und äußerst beschämendes Postengeschachers eines Mannes, welcher die SPD eigentlich "erneuern" wollte, aber am Ende offenbar nur an die eigene Macht dachte, die des Martin Schulz, eine Schande für die SPD - so zumindest sind die Worte des in ganz Deutschland und der Welt hoch angesehen, scheidenden Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) zu deuten, welcher in scharfer Form mit seiner Partei ins Gericht gegangen ist! Der frühere SPD-Chef bedauerte in einem Interview, dass er die Leitung des Auswärtigen Amtes abgeben soll, und kritisierte einen geradezu jämmerlich respektlosen Umgang in seiner Partei.
"Ich habe das Amt des Außenministers gern und in den Augen der Bevölkerung offenbar auch ganz gut und erfolgreich gemacht", sagte Gabriel nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG. "Und da ist es ja klar, dass ich bedauere, dass diese öffentliche Wertschätzung meiner Arbeit der neuen SPD-Führung herzlich egal war."
Der scheidende Minister betonte, dass er die Personalentscheidung nicht kritisiere, da jede neue SPD-Führung das Recht auf die Neubesetzung von Ministerposten habe. Politiker seien "Gewählte und keine Erwählten". "Was bleibt, ist eigentlich nur das Bedauern darüber, wie respektlos bei uns in der SPD der Umgang miteinander geworden ist und wie wenig ein gegebenes Wort noch zählt", fügte Gabriel hinzu.
Ihm sei bewusst, dass in der Politik mitunter mit harten Bandagen gestritten werde. "Aber es sollte mit offenem Visier erfolgen", mahnte Gabriel. Er warf der SPD-Spitze indirekt Unehrlichkeit vor: "Ich komme wohl noch zu sehr aus einer analogen Welt, in der man sich nicht immer nur umschleicht, sondern sich einfach mal in die Augen schaut und die Wahrheit sagt." Dies sei anscheinend "aus der Mode gekommen".
Zu seiner persönlichen Zukunft sagte Gabriel, für ihn beginne "jetzt eine neue Zeit". "Zuhause freuen sich schon mal alle darauf", fügte der Familienvater hinzu. Seine kleine Tochter Marie habe ihm am Donnerstagmorgen gesagt: "Du musst nicht traurig sein, Papa, jetzt hast Du doch mehr Zeit mit uns. Das ist doch besser als mit dem Mann mit den Haaren im Gesicht."
Die SPD hatte diese Woche ihre Koalitionsverhandlungen mit der Union abgeschlossen. Am Mittwoch wurden die Ergebnisse vorgestellt, die nun noch insbesondere von den Mitgliedern der SPD abgesegnet werden müssen. SPD-Chef Martin Schulz kündigte an, dass er den Parteivorsitz nach dem SPD-Mitgliedervotum an Fraktionschefin Andrea Nahles übergeben und das Amt des Außenministers übernehmen wolle.
(F. Dumont--BTZ)