US-Milliardär Soros finanziert Anti-Brexit-Kampagne in Großbritannien
Der US-Milliardär George Soros hat eine britische Kampagne gegen den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU mit umgerechnet knapp einer halben Million Euro unterstützt. Aus den Stiftungen von Soros seien 400.000 Pfund an die Organisation "Best for Britain" geflossen, sagte deren Präsident, der ehemaligen britische Minister Mark Malloch-Brown, am Donnerstag im BBC-Fernsehen.
Viele Briten seien über den Brexit "frustriert", sagte Malloch-Brown. "Best for Britain" habe sich zum Ziel gesetzt, "die öffentliche Meinung für einen Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union zu mobilisieren". Die Abgeordneten sollten vor der endgültigen Abstimmung des britischen Parlaments über den Brexit zu spüren bekommen, dass sich die Stimmung in dem Land gedreht habe. Der Austritt Großbritanniens aus der EU ist für März 2019 vorgesehen.
Die Kampagne löste in Großbritannien auch scharfe Kritik aus. Die konservativen Zeitung "Daily Telegraph", die sich für den Brexit ausgesprochen hatte, bezichtigte den "Best for Britain"-Präsidenten eines Komplotts. Der Zeitung zufolge soll die Kampagne spätestens im Februar starten und zu einem zweiten Referendum über den Brexit führen.
Soros hatte bereits beim Weltwirtschaftsforum in Davos Ende Januar vor den Folgen des Brexit gewarnt und den Briten "Realitätsverweigerung" vorgeworfen. Zwar sei die derzeitige wirtschaftliche Lage "nicht so schlecht wie vorhergesagt". Dennoch prognostizierte Soros eine Abwertung des Pfund und eine steigende Inflation, was zu einem "sinkenden Lebensstandard" der Briten führen werde.
(Y. Rousseau--BTZ)