Unicef: 80 Kinder seit Januar 2018 in Nahost-Konflikten getötet
Bei den verschiedenen bewaffneten Konflikten im Nahen Osten sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef seit Jahresbeginn bereits mehr als 80 Kinder ums Leben gekommen. "Allein im Januar wurden bei der eskalierenden Gewalt im Irak, in Libyen, Palästina, Syrien und dem Jemen mindestens 83 Kinder getötet", sagte der Unicef-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika, Geert Cappelaere, am Montag in Amman. Mit 59 getöteten Kindern war demnach die Opferzahl in Syrien besonders hoch.
Die Kinder seien durch Kampfhandlungen oder Selbstmordattentate getötet worden oder auf der Flucht erfroren", sagte Cappelaere. Der Januar sei ein "dunkler und blutiger Monat" gewesen. Es sei "inakzeptabel, dass weiterhin jeden Tag Kinder getötet und verletzt werden", fügte der Unicef-Vertreter hinzu. "Wir alle versagen kontinuierlich dabei, den Krieg gegen Kinder zu stoppen. Wir haben kein Recht dazu. Wir haben keinen Grund, dies als normal hinzunehmen."
Der Syrien-Konflikt dauert im März seit sieben Jahren an. Im Jemen kämpfen Rebellen seit März 2015 gegen die von Saudi-Arabien militärisch unterstützte Regierung - hier wurden allein im Januar laut Unicef 16 Kinder durch Kampfhandlungen getötet. Aus dem Jemen kämen angesichts der eskalierenden Gewalt derzeit täglich Meldungen von getöteten oder verletzten Kindern, sagte Cappelaere.
Der Unicef-Vertreter verwies zudem auf die katastrophalen Lebensumstände für die Kinder in den Konfliktregionen: "Nicht hunderte, nicht tausende, sondern Millionen von Kindern im Nahen Osten und Nordafrika werden ihrer Kindheit beraubt", sagte er. Sie würden "verkrüppelt, traumatisiert, festgenommen und inhaftiert, ausgebeutet, am Schulbesuch und am Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung gehindert und des Rechts auf Spielen beraubt".
(A. Williams--BTZ)