Japan protestiert vor Olympia gegen Koreas gemeinsame Flagge
Wenige Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele hat die gemeinsame Flagge der Teams aus Nord- und Südkorea diplomatische Verwicklungen ausgelöst. Die japanische Regierung legte am Montag bei Südkorea Protest ein und bezeichnete die Flagge als "unakzeptabel". Grund für den Ärger ist der Inselstreit zwischen beiden Ländern.
Die so genannte Flagge der Vereinigung, hinter der die Athleten aus Nord- und Südkorea bei der Eröffnungszeremonie ins Stadion von Pyeongchang laufen sollen, zeigt eine hellblaue Silhouette der Halbinsel auf weißem Grund - inklusive eines kleinen Punkts vor Südkoreas Südküste: Er stellt die von Japan und Südkorea beanspruchte Inselgruppe dar. Sie befindet sich derzeit unter südkoreanischer Kontrolle, die Koreaner nennen sie "Dokdo". Japan sieht die Inselgruppe aber als Teil des eigenen Staatsgebiets an und nennt sie "Takeshima".
"Auf Grundlage unserer Haltung zur Souveränität von Takeshima ist die Flagge inakzeptabel", sagte der japanische Kabinettssekretär Yoshihide Suda am Montag in Tokio. Seine Regierung betrachte den Vorfall so kurz vor Beginn der Spiele als "äußerst bedauerlich" und habe durch diplomatische Kanäle in Seoul Protest eingelegt.
Bereits vor einem Monat war der jahrzehntealte Inselstreit wieder aufgeflammt, als die japanische Regierung in Tokio ein Museum zu der Inselgruppe eröffnen ließ. Dort werden Dokumente und Fotos gezeigt, die Japans Anspruch über die Inseln belegen sollen.
(A. Lefebvre--BTZ)