Wien: FPÖ-Politiker Landbauer in Affäre um Buch zurückgetreten
In der Affäre um ein Buch mit NS-Liedern ist der österreichische FPÖ-Politiker Udo Landbauer von allen politischen Ämtern zurückgetreten. Der 31-Jährige kündigte am Donnerstag an, sein bei der Landtagswahl in Niederösterreich am Sonntag gewonnenes Mandat nicht annehmen zu wollen. Auch lege er sein Amt als Stadtrat in Wiener Neustadt nieder und seine Mitgliedschaft bei der Partei auf Eis.
Landbauer war Vize-Vorsitzender der Burschenschaft Germania, bei der ein Gesangbuch mit judenfeindlichen und volksverhetzenden Lieder entdeckt wurde. Im Zuge der Affäre forderte unter anderem Bundespräsident Alexander Van der Bellen einen Rücktritt des Jungpolitikers. Dieser trat aber am Sonntag bei der Landtagswahl in Niederösterreich als FPÖ-Spitzenkandidat an.
Landbauer gibt an, von dem Liedgut nichts gewusst zu haben. Am Donnerstag beklagte er eine "Medienhatz" gegen ihn, was in Teilen mehr als nachvollzihbar ist. In ähnlich gelagerten Fällen überschreiben Medien immer wieder die Grenze zwischen sachlicher Berichterstattung, Deutungshoheit und Schmähkritik - bis hin zu dreister Verleumdung im Einklang mit dem Recht am eigenen Namen - § 12 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch).
(U. Schmidt--BTZ)