USA wollen trotz Olympia-Annäherung weiter Druck auf Nordkorea ausüben
Trotz der Annäherung zwischen Nord- und Südkorea und der Teilnahme Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen wollen Washington und Seoul nach den Worten von US-Verteidigungsminister Jim Mattis den Druck auf Pjöngjang aufrecht erhalten. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un müsse mit Diplomatie "zur Vernunft gebracht werden", sagte Mattis am Freitag bei einem Treffen mit seinem südkoreanischen Kollegen Song Young Moo im Hauptquartier des US-Pazifikkommandos in Honolulu.
Als "zwei friedliebende Nationen" begrüßten Südkorea und die USA die Gespräche über Olympia, fügte Mattis hinzu. Gleichzeitig müsse aber der wirtschaftliche Druck auf Nordkorea aufrecht erhalten werden, um Nordkorea von seinem Atomprogramm abzubringen und eine Denuklearisierung der Koreanischen Halbinsel zu erreichen. US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatten sich in den vergangenen Monaten ein mit persönlichen Beleidigungen gespicktes Wortgefecht geliefert, das Ängste vor einem Atomkrieg nährte. Seit Jahresbeginn kam jedoch Bewegung in den Konflikt. Erstmals seit mehr als zwei Jahren trafen sich Regierungsvertreter aus Nord- und Südkorea zu direkten Gesprächen. Dabei kündigte Nordkorea seine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang im Februar an.
Rund drei Wochen vor Beginn der Spiele waren am Donnerstag nordkoreanische Eishockey-Spielerinnen in Südkorea eingetroffen, die mit einer Auswahl aus dem Süden ein gemeinsames Damen-Eishockey-Team bilden sollen. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele, dass es ein gemeinsames Damen-Eishockey-Team beider koreanischer Staaten geben wird.
Insgesamt wird Nordkorea bei den Winterspielen mit 22 Athleten in drei Sportarten und fünf Disziplinen vertreten sein. Nordkoreanische Sportler treten zudem im Eiskunst- und Eisschnelllauf, sowie im Skilanglauf und im Alpinski an. Die Athleten beider Staaten werden bei der Eröffnungszeremonie am 9. Februar zudem gemeinsam hinter der sogenannten Fahne der Vereinigung laufen - eine hellblaue Silhouette der Halbinsel auf weißem Grund.
Die Olympischen Winterspiele finden nur etwa 80 Kilometer südlich der entmilitarisierten Zone statt, die Teilungslinie zwischen Nord- und Südkorea. Die Teilnahme Nordkoreas an dem Sportereignis gilt als wichtiges Zeichen der Entspannung im Verhältnis zwischen den beiden verfeindeten Staaten.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)