
Vier Parteien in Grönland einigen sich auf breite Regierungskoalition

Vier Parteien in Grönland haben sich vor dem Hintergrund der Übernahme-Pläne von US-Präsident Donald Trump auf eine breite Regierungskoalition geeinigt. "Nur so können wir mit dem schweren Druck von außen umgehen, dem wir ausgesetzt sind", sagte der künftige grönländische Regierungschef Jens-Frederik Nielsen, am Freitag zu Journalisten.
Als einzige der fünf im Parlament vertretenen Parteien ist nur die nationalistische Naleraq-Partei, die bei der Wahl am 11. März zweitstärkste Kraft wurde, nicht Teil der Regierung. Nielsen ist Vorsitzender der liberal-konservativen Demokratischen Partei, die bei der Parlamentswahl vor rund zwei Wochen zur stärksten Kraft geworden war.
Grund für den Ausschluss der nationalistischen Naleraq-Partei von der Koalition dürfte die Zurückhaltung der neuen Regierungspartner bei dem Thema der grönländischen Unabhängigkeit sein. Im Koalitionsprogramm ist nach Angaben lokaler Medien bei diesem Thema von "Vorsicht" die Rede. Grönland gehört zu Dänemark, hat aber einen Autonomiestatus.
Brüssel schickte unterdessen Glückwünsche in die grönländische Hauptstadt Nuuk. "Sie verdienen Partner, die Sie respektieren und als Gleichgestellte behandeln", erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Onlinedienst X.
US-Vizepräsident JD Vance wollte am Freitag Grönland besuchen. Er reist gemeinsam mit seiner Frau Usha und dem Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz zum US-Armeestützpunkt Pituffik.
Seit seinem erneuten Amtsantritt im Januar hat Trump immer wieder erklärt, Grönland unter US-Kontrolle bringen zu wollen. Die USA bräuchten das autonome dänische Territorium "für die internationale Sicherheit", hatte der US-Präsident zuletzt gesagt. Grönland und Dänemark lehnen eine Annexion entschieden ab.
P. Rasmussen--BTZ