Altmaier sieht Brexit auch als Chance
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) betrachtet den Brexit nicht nur als "harte Zäsur", sondern auch als Chance für die EU. Der Zusammenhalt unter den verbleibenden 27 EU-Mitgliedstaaten werde dadurch gestärkt, schrieb Altmaier in einem Gastbeitrag für die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Alle verbleibenden Mitgliedstaaten wüssten nun, "was auf dem Spiel steht".
Europa müsse sich im Wettbewerb mit anderen erfolgreichen Regionen wie den USA und Asien beweisen, hob Altmaier hervor. Dies werde nicht einfach, "gerade wenn es um neue Technologien, Klimaschutz, Menschenrechte und unser Wertesystem geht".
Er sei sich aber sicher, dass sich auf diesem Weg auch auf die Briten zählen lasse, mit denen es nach wie vor mehr Gemeinsames als Trennendes gebe. "An der Geografie ändert sich nichts, Großbritannien bleibt ein europäisches Land. Wir haben die gemeinsame Geschichte, die uns aufs engste verbindet", betonte der Bundeswirtschaftsminister.
Großbritannien wird am Freitag um Mitternacht nach 47 Jahren die Europäische Union verlassen. Nachdem das Europaparlament am Mittwoch abschließend den Austrittsvertrag gebilligt hatte, müssen nun am Donnerstag nur noch die verbleibenden 27 EU-Mitgliedstaaten dem Vertrag zustimmen. Das gilt als bloße Formsache.
Der Vertrag sieht eine Übergangsphase bis Ende des Jahres vor, in der Großbritannien noch im Binnenmarkt und der Zollunion bleibt. Die Zeit wollen beide Seiten nutzen, um ein Handelsabkommen auszuarbeiten. Altmaier schrieb in seinem Gastbeitrag, das Handelsabkommen werde zwar hinter dem EU-Binnenmarkt zurückbleiben, "aber eine enge Verflechtung unserer Länder und Wertschöpfungsketten sicherstellen".
(P. Rasmussen--BTZ)