Unmut über schwache Beteiligung an Elysée-Feier mit Schäuble in Paris
Die Feierstunde zum 55. Jahrestag des Elysée-Vertrags in Paris sorgt nachträglich für Unmut: Mehrere Fraktionen in der französischen Nationalversammlung kritisierten am Dienstag die äußerst schwache Beteiligung an der Zeremonie mit Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). Daran hatte am Montagnachmittag nur gut jeder Vierte der 577 Abgeordneten teilgenommen. Die Ränge bei der vorausgehenden Debatte im Bundestag in Berlin waren dagegen gefüllt.
Der Fraktionsvorsitzende der konservativen Republikaner, Christian Jacob, äußerte sich "schockiert" über die Abwesenheit vor allem von Abgeordneten der Regierungspartei La République en Marche (LREM), die mit 311 Sitzen die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung stellt.
Zudem sei die Regierung von Präsident Emmanuel Macron nur durch Europa-Staatssekretärin Nathalie Loiseau vertreten gewesen, kritisierte Jacob. Im Bundestag habe dagegen die gesamte deutsche Regierung an der Zeremonie teilgenommen. Ähnliche Kritik wurde auch aus anderen Fraktionen laut, unter anderem von dem Mitte-Rechts-Bündnis UDI und den Kommunisten.
Macron hatte während der deutsch-französischen Zeremonie internationale Unternehmenschefs auf Schloss Versailles empfangen. Der Präsident selbst hatte den Anstoß zu den Feierlichkeiten in Paris und Berlin gegeben.
(S. Soerensen--BTZ)