Pence hofft auf "neue Ära" in Nahost-Friedensgesprächen
Bei der dritten Etappe seiner Nahost-Reise ist US-Vizepräsident Mike Pence am Montag in Jerusalem von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu empfangen worden. Pence verteidigte bei dem Treffen erneut die "historische" Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Er hoffe auf eine "neue Ära" in den Friedensgesprächen zwischen Israelis und Palästinensern, sagte Pence.
Netanjahu bezeichnete den US-Vizepräsidenten als einen "lieben Freund" Israels. Es sei das erste Mal, dass er bei einem Staatsbesuch zusammen mit seinem Gast die Worte "Israels Hauptstadt, Jerusalem" aussprechen könne. Am Nachmittag wollte Pence in der Knesset eine Rede halten. Arabische Abgeordnete hatten angekündigt, die Sitzung zu boykottieren. Mit der Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen, hatte Trump im Dezember internationale Kritik auf sich gezogen und wütende Proteste in muslimischen Ländern provoziert.
Pence hatte seine ursprünglich für Dezember geplante Nahost-Reise am Samstag in Ägypten begonnen. Gespräche mit Palästinenserführern sind nicht geplant. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte es aus Ärger über die Jerusalem-Entscheidung abgelehnt, Pence zu treffen.
Bei seinen vorherigen Reisestationen wurde Trumps Vize mit Kritik an der Jerusalem-Entscheidung konfrontiert. Der jordanische König Abdullah II. brachte am Sonntag seine "Sorgen" über den Schritt zum Ausdruck. Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi pochte bei einem Gespräch mit Pence darauf, dass die Palästinenser das Recht auf einen eigenen "Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt" hätten.
(F. Dumont--BTZ)