Merkel und Macron: Vertiefte deutsch-französische Zusammenarbeit
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron haben anlässlich des 55. Jahrestags des Elysée-Vertrags eine Vertiefung der Beziehungen beider Länder angekündigt. Der 1963 unterzeichnete Elysée-Vertrag sei ein "Meilenstein in der Geschichte der deutsch-französischen Freundschaft", bekräftigten Merkel und Macron am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung. Zur weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit solle in diesem Jahr ein "neuer Elysée-Vertrag" beschlossen werden.
"Frankreich und Deutschland streben den weiteren Ausbau der deutsch-französischen Zusammenarbeit an, um den politischen, sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte zu begegnen", erklärten beide Politiker. So solle die wirtschaftliche Integration beider Länder vorangetrieben und der zivilgesellschaftliche Austausch vertieft werden. In einer gemeinsamen Videobotschaft sagte Merkel, es gehe nun darum, einen neuen "Aufbruch" zu wagen. Macron sagte, beide Länder wollten auch Europa "neuen Schwung" geben.
Bereits am Freitag hatten sich Merkel und Macron in Paris getroffen und ihren Willen zu einem neuen Elysée-Vertrag und einer vertieften Zusammenarbeit beider Länder bekräftigt. Der Elysée-Vertrag zur deutsch-französischen Zusammenarbeit war am 22. Januar 1963 vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und vom französischen Staatschef Charles de Gaulle unterzeichnet worden. Er gilt als Wegmarke in der deutsch-französischen Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg.
Am Montag wird der Jahrestag mit gemeinsamen Sitzungen des Bundestags und der französischen Nationalversammlung in Berlin und Paris gefeiert. Die beiden Parlamente wollen dann eine Resolution verabschieden, in denen die Regierungen zur Ausarbeitung eines neuen Elysée-Vertrags aufgerufen werden.
(F. Schulze--BTZ)