Leitungsteam zur Schließung von Akw Fessenheim eingesetzt
Die französische Regierung hat ein Gremium eingesetzt, um die zugesagte Schließung des umstrittenen Atomkraftwerks Fessenheim am Oberrhein voranzutreiben. Das kündigte Umweltstaatssekretär Sébastien Lecornu am Freitag bei einem Besuch in dem elsässischen Kraftwerk im Grenzgebiet zu Freiburg im Breisgau an.
"Das Kraftwerk wird schließen, ich stehe zu dieser Entscheidung", sagte Lecornu. Geplant ist eine Abschaltung frühestens Ende 2018. Das sogenannte Leitungsteam zu Fessenheim umfasst Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Die Bundesregierung fordert die Stilllegung des ältesten französischen Atomkraftwerks, das seit rund 40 Jahren in Betrieb ist. Dort gab es wiederholt Zwischenfälle. Wegen Problemen mit einem Dampfgenerator ist der Reaktor zwei seit Juni abgeschaltet.
Französische Lokalpolitiker und Gewerkschaften fürchten bei einer Abschaltung den Verlust von Arbeitsplätzen. In dem Kraftwerk arbeiten 850 Angestellte des Stromkonzerns EDF sowie 350 Mitarbeiter von Zulieferfirmen. Zusagen für einen finanziellen Ausgleich, wie sie die Gewerkschaften fordern, machte der Staatssekretär nicht.
Die Regierung in Paris will das Akw am Oberrhein abschalten, sobald im nordfranzösischen Flamanville ein neuer Druckwasserreaktor in Betrieb ist. Der Bau hat sich wegen Pannen jedoch verzögert, nun peilt der Betreiber das Jahr 2019 an.
(A. Williams--BTZ)