London: Verdächtiger streitet versuchten Bombenanschlag ab
Ein wegen des Bombenanschlags in der Londoner U-Bahn im September angeklagter 18-Jähriger hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Der Iraker plädierte am Freitag vor einem Gericht in London, in das er per Video aus dem Gefängnis zugeschaltet war, auf "nicht schuldig". Er ist unter anderem wegen versuchten Mordes angeklagt.
Ahmed H. wirkte während der Anhörung ruhig und sprach nur selten, etwa wenn er eine Äußerung nicht hören konnte. Der 18-Jährige war einen Tag nach dem Anschlag in London am Hafen von Dover festgenommen worden. Vor dem Sprengstoffattentat lebte er in der Grafschaft Surrey südlich der britischen Hauptstadt. Er hat ausgesagt, seine Eltern seien im Irak getötet worden.
Der junge Mann soll hinter der Explosion vom 15. September am Bahnhof Parsons Green im Westen Londons stecken. Die Detonation während der Hauptverkehrszeit fügte einigen Passagieren Verbrennungen zu, andere wurden bei der anschließenden Panik verletzt. 30 Menschen wurden in Krankenhäusern behandelt. Es hätte eine weit höhere Anzahl von Opfern geben können. Der Sprengsatz, der zahlreiche Messer und Schrauben enthielt, ging jedoch nur teilweise hoch.
Der Anschlag war der fünfte innerhalb von sechs Monaten in Großbritannien. Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat bekannte sich zu der Tat. Der Prozess gegen Ahmed H. soll am 5. März beginnen und ist für eine Dauer von zwei Wochen angesetzt.
(A. Lefebvre--BTZ)