Simbabwes Präsident will ausländische Wahlbeobachter zulassen
Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa will bei den bevorstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen ausländische Beobachter zulassen. In einem Interview sagte der Nachfolger des langjährigen Präsidenten Robert Mugabe, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG: "Ich möchte, dass die Vereinten Nationen kommen. Die EU sollte kommen. Wenn das Commonwealth kommen möchte, bin ich bereit das zu prüfen."
Mnangagwa versicherte zudem, er strebe "faire, freie, glaubwürdige Wahlen" an. Bei einem Besuch in Mosambik am Donnerstag hatte Mnangagwa angekündigt, die Wahlen in vier bis fünf Monaten abhalten zu wollen. Der 75-Jährige steht bereits als Präsidentschaftskandidat für die Regierungspartei Zanu-PF fest.
Während der 37 Jahre andauernden Herrschaft Robert Mugabes waren die Wahlen von Manipulationen und der gewaltsamen Unterdrückung der Opposition geprägt. Mnangagwa war vor Mugabes Ablösung einer seiner engsten Vertrauten. Ihm wird vorgeworfen, eine wesentliche Rolle in dem autoritären System gespielt zu haben. Seit er die Präsidentschaft übernommen hat, stimmt Mnangagwa versöhnliche Töne gegenüber der internationalen Gemeinschaft an.
In dem Interview kündigte Mnangagwa auch engere Beziehungen zur ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien an. Im Ausstieg Großbritanniens aus der EU sieht Simbabwes Präsident demnach eine Chance für sein Land. "Sie werden uns brauchen", sagte er der "Financial Times". Harare strebe eine enge Beziehung zu London an - dazu gehört auch die Rückkehr ins Commonwealth.
(D. Meier--BTZ)