Netanjahu hält Besprechung auf Berg Hermon in Pufferzone zu Syrien ab
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat am Dienstag eine Sicherheitsbesprechung auf dem strategisch wichtigen Berg Hermon in der jüngst von Israel eingenommenen Pufferzone der Golanhöhen abgehalten. Netanjahu, Verteidigungsminister Israel Katz und die Leiter der Armee und der Behörde für Innere Sicherheit besuchten "die Außenposten auf dem Gipfel des Berges Hermon zum ersten Mal, seit sie vom Militär beschlagnahmt wurden", hieß es in einer Erklärung von Katz' Büro.
Der Gipfel des Berges diene Israel dazu, "sowohl nahe als auch ferne Bedrohungen zu identifizieren", erklärte das Verteidigungsministerium.
Netanjahu prüfte auf dem Berg laut seinem Büro "den Einsatz der Armee in dem Gebiet" und legte "die Leitlinien für die Zukunft fest".
Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad am 8. Dezember hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu die Armee seines Landes angewiesen, in die Pufferzone auf den Golanhöhen zwischen Israel und Syrien einzurücken und die Kontrolle über dieses Gebiet sowie "angrenzende strategische Positionen" zu übernehmen.
Israel hatte 1967 den Großteil der syrischen Golanhöhen besetzt und die Gebiete später annektiert. 1974 richtete die UNO eine Pufferzone zwischen dem israelisch annektierten und dem syrischen Teil der Golanhöhen ein. Dort sind UN-Blauhelme stationiert.
Das israelische Einrücken in die Pufferzone zog internationale Kritik nach sich, unter anderem von den Vereinten Nationen.
Israel erklärte, es handele sich um eine "vorübergehende" und "defensive" Maßnahme, die als Reaktion auf ein "Vakuum" an der Grenze zu Israel und in der Pufferzone erfolge. Die Armee bestätigte Einsätze ihrer Streitkräfte auch jenseits der Pufferzone auf syrisch kontrolliertem Gebiet.
Katz betonte bei dem Treffen am Dienstag die Notwendigkeit, "Vorbereitungen für die Möglichkeit einer längeren Präsenz abzuschließen".
Der 2814 Meter hohe Hermon ist der höchste Berg Syriens. die israelische Präsenz an seinen Hängen diene der "Beobachtung" und "Abschreckung" sowohl der Hisbollah im Libanon als auch der Islamisten in Damaskus, welche sich gemäßigt gäben, "aber mit den extremsten islamistischen Gruppierungen verbunden sind", sagte Katz.
Kämpfer der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hatten am 8. Dezember Damaskus erobert und die langjährige Herrschaft Assads in Syrien beendet. Assad floh nach Moskau, in Damaskus rief die HTS eine Übergangsregierung aus.
O. Larsen--BTZ