Atomenergiebehörde: Iran stimmt stärkerer Überwachung von Urananreicherungsanlage zu
Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) einer stärkeren Überwachung der Urananreicherungsanlage Fordo zugestimmt. Teheran habe dem Ersuchen der IAEA zugestimmt, "die Häufigkeit und Intensität der Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen" in der Urananreicherungsanlage zu erhöhen, erklärte die IAEA in einem vertraulichen Bericht, den die Nachrichtenagentur AFP am Freitag einsehen konnte.
Der Iran hatte im vergangenen Monat bekanntgegeben, "neue fortschrittliche Zentrifugen" in Betrieb zu nehmen. In einem IAEA-Bericht hieß es vergangene Woche, die Inbetriebnahme von neuen Zentrifugen in Fordo werde dazu führen, dass die Produktionsrate von bis zu 60 Prozent angereichertem Uran "erheblich gesteigert" werde.
Die Produktionsrate werde auf mehr als 34 Kilogramm hoch angereichertes Uran pro Monat steigen, hieß es in dem Bericht an den Gouverneursrat der IAEA weiter. Im vorherigen Berichtszeitraum waren es den Angaben zufolge 4,7 Kilogramm.
Die IAEA forderte den Iran auf, ihr glaubwürdige Zusicherungen zu geben, dass die Anlage nicht dazu benutzt werde, Uran auf einem höheren Anreicherungsgrad als angegeben zu produzieren. Es dürfe auch kein "deklariertes Kernmaterial" abgezweigt werden.
Teheran besteht auf sein Recht auf Atomkraft zu zivilen Zwecken und bestreitet, eine Atombombe bauen zu wollen. Der IAEA zufolge ist der Iran jedoch der einzige Nicht-Atomwaffenstaat, der Uran auf 60 Prozent anreichert.
Seit dem einseitigen Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen unter Donald Trump schwelen Spannungen zwischen dem Iran und dem Westen wegen des iranischen Atomprogramms. Der Iran hatte 2015 mit den USA, China, Russland, Frankreich, Großbritannien und Deutschland ein Abkommen zur Einschränkung seines Atomprogramms geschlossen. Es sollte verhindern, dass Teheran Atomwaffen entwickelt. Die USA hatten das Abkommen aber 2018 unter Trump einseitig aufgekündigt und Sanktionen gegen Teheran wieder eingeführt, woraufhin der Iran sich schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen hielt.
U. Schmidt--BTZ