Netanjahu lehnt Beendigung des Gaza-Krieges zum jetzigen Zeitpunkt ab
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Beendigung des Gaza-Kriegs zum jetzigen Zeitpunkt ab. "Wenn wir den Krieg jetzt beenden, dann wird die Hamas zurückkommen, sich erholen und uns wieder angreifen", sagte Netanjahu am Montag auf einer Pressekonferenz in Jerusalem. Die "Katastrophe vom 7. Oktober" dürfe sich nicht wiederholen, dafür habe Israel gekämpft, ebenso wie für die Rückkehr der Geiseln. Netanjahu bekräftigte, die "Vernichtung" der Hamas sei das Ziel Israels, und dieses Ziel sei noch nicht erreicht worden.
Der Gaza-Krieg war durch den beispiellosen Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Islamistische Kämpfer töteten dabei nach israelischen Angaben 1208 Menschen und verschleppten 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen. 96 Geiseln werden weiterhin in dem Gebiet festgehalten, 34 von ihnen sollen allerdings bereits tot sein.
Seit dem Hamas-Überfall geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang bereits mehr als 44.700 Menschen getötet. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Ägypten und Katar wie auch die USA bemühten sich in den vergangenen Monaten vergeblich darum, eine neue Feuerpause zwischen Israel und der Hamas zustande zu bringen. Am vergangenen Wochenende war aber aus dem Hamas-Umfeld verlautet, dass die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg "sehr wahrscheinlich" in dieser Woche wieder aufgenommen würden. Dabei gehe es auch um einen "Gefangenenaustausch", also die Freilassung von Geiseln und gleichzeitige Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.
O. Larsen--BTZ