Trump bekräftigt Unterstützung für umstrittenen Kandidaten für Posten des Pentagonchefs
Trotz wachsender Kritik an seinem umstrittenen Kandidaten für das Amt des Verteidigungsministers hält der designierte US-Präsident Donald Trump an seiner Wahl fest. Für Pete Hegseth gebe es, anders als von den "Fake News" berichtet, eine "starke" Unterstützung, schrieb Trump am Freitag in seinem Onlinedienst Truth Social. Der von ihm nominierte 44-Jährige sei ein "Sieger, und es gibt nichts, was man tun kann, um das zu ändern."
Trump versucht auf diese Weise, eine weitere Debatte um die Eignung Hegseths zu unterbinden. Der Fox-News-Moderator, der praktisch keine Regierungserfahrung hat, würde an der Spitze einer Militärverwaltung mit 3,4 Millionen Soldaten und zivilen Mitarbeitern sowie einem Jahresbudget von mehr als 850 Milliarden Dollar (806,6 Milliarden Euro) stehen.
Seine Nominierung durch Trump muss vom US-Senat bestätigt werden, in dem Trumps Republikaner seit der Wahl vom 5. November mit 53 zu 47 Senatoren die Mehrheit innehaben. Nach Informationen des Senders NBC News sind jedoch mindestens sechs republikanische Senatoren gegen Hegseth als Pentagonchef.
In vorab veröffentlichten Auszügen eines Interviews mit dem Sender NBC News, das am Sonntag in Gänze ausgestrahlt werden soll, bekräftigte Trump erneut seine Unterstützung für Hegseth. "Ich meine, die Leute waren ein wenig besorgt", sagte Trump über den Gegenwind im Senat. "Aber er liebt das Militär, und ich denke, die Menschen beginnen, das zu erkennen."
In den vergangenen Tagen führte der 44-Jährige mehrfach Gespräche im Senat, um seine Kritiker zu überzeugen. "Wir müssen uns die Stimmen verdienen", hatte er gesagt. Am Freitag dankte er Trump für die Unterstützung: "Danke, Herr Präsident", schrieb er im Onlinedienst X. "Genau wie Sie werden wir niemals aufgeben."
Hegseth ist nicht nur wegen seiner fehlenden Erfahrung umstritten, ihm werden auch Alkoholmissbrauch und sexuelle Gewalt gegen eine Frau im Jahr 2017 zur Last gelegt. Nach Informationen der "Washington Post" zahlte Hegseth einen Betrag in unbekannter Höhe an die Frau, um eine Klage und einen Prozess zu verhindern.
Nach Informationen des Magazins "The New Yorker" musste Hegseth in zwei Organisationen seine Chefposten niederlegen, nachdem ihm dort unter anderem exzessiver Alkoholkonsum und sexuelle Belästigung vorgeworfen wurden.
Hegseth ist auch in der Kritik wegen seiner Tätowierungen mit Symbolen und Parolen aus dem Mittelalter, die vielfach auch von weißen Rassisten und Neonazis verwendet wurden. Bei der Vereidigung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden im Januar 2021 wurde Hegseth wegen Sicherheitsbedenken aus dem Korps der Nationalgarde entfernt.
D. Meier--BTZ