Aktivisten: Syrische Armee leistet um Hama "erbitterten Widerstand" gegen Milizen
Syrische Regierungstruppen haben Aktivisten zufolge am Donnerstag rund um die Stadt Hama versucht, den Vormarsch der von Islamisten geführten Kämpfer zu stoppen. "In der Nacht gab es heftige Zusammenstöße zwischen den Rebellen und den Regimekräften, insbesondere in der Gegend von Dschabal Sajn al-Abidin nördlich von Hama", erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Milizen hätten die viertgrößte Stadt Syriens "von drei Seiten" umzingelt, hieß es.
Laut dem Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, leisteten die Regierungstruppen "erbitterten Widerstand und versuchten, den Vormarsch der Rebellen zu stoppen".
Die Stadt Hama im westlichen Zentrum von Syrien liegt zwischen Aleppo im Norden und Damaskus im Süden und ist für den Schutz der rund 220 Kilometer entfernten Hauptstadt von großer Bedeutung. Die Armee hatte am Mittwoch nach Angaben der Beobachtungsstelle eine Gegenoffensive gegen die islamistische Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und ihre Verbündeten gestartet.
Seit mittlerweile einer Woche rücken die HTS und verbündete Kämpfer bei ihrer im Norden gestarteten Großoffensive gegen die Regierungstruppen vor. HTS ist aus der Al-Nusra-Front, dem syrischen Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida, hervorgegangen, hat nach eigenen Angaben aber seit 2016 keine Verbindungen mehr zu Al-Kaida.
Neben zahlreichen Ortschaften gelang es den Kämpfern, auch die Millionenstadt Aleppo nahezu vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle wurden seit Beginn der Offensive mehr als 700 Menschen getötet, darunter ein Großteil Kämpfer, aber auch 110 Zivilisten. Es ist seit 2020 die größte Opferzahl in dem 2011 begonnenen Bürgerkrieg in Syrien.
Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben der Beobachtungsstelle lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
P.Grazvydas--BTZ