Sturmgewehr und hunderte Patronen bei Reichsbürger in Landkreis Rostock entdeckt
Der Zoll hat bei einem Reichsbürger im Landkreis Rostock Mecklenburg-Vorpommern ein Sturmgewehr und mehr als 1800 Patronen beschlagnahmt. Zudem stießen die Einsatzkräfte bei dem Mann "auf eine ungewöhnlich große Menge" von Gold- und Silberbarren sowie Münzen und Bargeld im Gesamtwert von mehr als 250.000 Euro, wie der Zoll in Stralsund am Mittwoch mitteilte. Bei der Aktion seien ferner Beweismittel wie Unterlagen und IT-Technik beschlagnahmt worden, die ausgewertet würden.
An der Durchsuchung waren "aufgrund der besonderen Gefährdungslage" laut Zollangaben auch Spezialeinsatzkräfte beteiligt. Hintergrund waren demnach Ermittlungen wegen des Verdachts auf Betrug und Unterschlagung durch die beim Zoll angesiedelte sogenannte Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Nähere Angaben zum Wohnort und dem Alter des Verdächtigen machte die Behörde nicht, die Razzia fand bereits vor etwa einem Monat am 13. Oktober statt.
Nach Angaben des Zolls handelt es sich bei dem Mann um ein mutmaßliches Mitglied der Reichsbürgerszene. Diese besteht aus verschiedenen Gruppen sowie mehr oder weniger unorganisierten Einzelvertretern. Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik nicht als legitimen Staat an und fühlen sich an Gesetze und Verwaltungsakte oft nicht gebunden. Es gibt Überschneidungen mit Rechtsextremismus und Verschwörungsideologien. Teile der Szene gelten als gewaltbereit, es gab bereits Umsturzplanungen durch Reichsbürgergruppen.
F. Schulze--BTZ