Russland: Lawrow wirft USA dreist "skrupellose" Methoden vor
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat in seiner jährlichen Pressekonferenz am Montag die USA hart attackiert. Lawrow nannte die Methoden der US-Außenpolitik "fragwürdig und skrupellos". Speziell das Ultimatum des US-Präsidenten Donald Trump zu Änderungen am Atomabkommen mit dem Iran kritisierte der russische Chefdiplomat - und warnte vor negativen Auswirkungen auf die Situation in Nordkorea.
Die jüngsten Äußerungen Trumps führten "nicht zu Optimismus oder Stabilität" beim Iran-Deal, sagte Lawrow. Die USA würden die "Realität einer multipolaren Welt" nicht anerkennen und nicht die Ansichten anderer Weltmächte anhören. Trump hatte die im Zusammenhang mit dem Atomabkommen aufgehobenen US-Sanktionen vorerst weiter außer Kraft gelassen, aber gleichzeitig eine Verschärfung der Auflagen gegen den Iran gefordert. Es müssten "verheerende Lücken" geschlossen werden, sonst werde sich Washington aus dem Deal zurückziehen.
Lawrow zeigte sich auch besorgt über die Rolle der europäischen Länder in der Debatte um das Iran-Abkommen. Die Suche nach Kompromissen wäre ein heikler Schritt in "eine sehr gefährliche Richtung", sagte er.
Der Außenminister warnte außerdem vor den negativen Auswirkungen, die ein Rückzug aus dem Atomabkommen auf die Nordkorea-Krise haben würde. Es könne nicht darauf spekuliert werden, mit Kim Jong Un eine ähnliche Vereinbarung wie mit dem Iran auszuhandeln, wenn die Iran-Abmachungen nicht eingehalten würden. Die Drohungen aus Washington hätten 2017 die angespannte Lage in verschiedenen Teilen der Welt noch verschlimmert.
(F. Burkhard--BTZ)