Japan wirft China Entsendung von Atom-U-Boot zu Diaoyu-Inseln vor
Bei dem U-Boot, das in der Nähe der zwischen China und Japan umstrittenen Inseln im Ostchinesischen Meer gesichtet wurde, handelt es sich nach Angaben aus Tokio um ein neuartiges Atom-U-Boot. Es handele sich um ein atomgetriebenes Jagd-U-Boot, welches mit Langstrecken-Marschflugkörpern bestückt werden könne, sagte der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera am Montag vor Journalisten. Durch den Vorgang habe China "einseitig die Spannungen erhöht".
Diese U-Boote könnten über viele Stunden umherfahren, sagte Onodera weiter. Aufgrund ihres tiefen Tauchgangs seien sie schwieriger zu entdecken. Onodera zeigte sich "tief besorgt". Das japanische Verteidigungsministerium hatte in der vergangenen Woche erklärt, in der Nähe der umstrittenen Inseln seien ein chinesisches Kriegsschiff und ein U-Boot aufgetaucht.
China erklärte am Montag, drei Schiffe der chinesischen Küstenwache hätten "in territorialen Gewässern" vor den Inseln patrouilliert. Ziel sei eine "Aufklärung über die Aktivitäten der japanischen Seite" gewesen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Die Entsendung eines U-Boots bestätigte er nicht. "Ein solcher Vorfall ist mir nicht bekannt", sagte er.
Die umstrittenen Inseln im Ostchinesischen Meer werden in Japan Senkaku genannt, China bezeichnet sie als Diaoyu-Inseln. 2012 hatte Japan die Inseln vollständig übernommen. China akzeptierte das nicht, die Beziehung der beiden Staaten verschlechterte sich deutlich. Später gab es indes wieder Bemühungen um eine Entspannung.
(K. Petersen--BTZ)