Israel greift nach Raketenbeschuss durch Hisbollah Ziele im Süden von Beirut an
Israel hat nach massivem Raketenbeschuss durch die Hisbollah-Miliz Ziele im Süden von Beirut attackiert. Wie auf Aufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zu sehen war, trafen die Angriffe drei verschiedene Gebiete in dem als Hisbollah-Hochburg geltenden Gebiet in der libanesischen Hauptstadt. Die israelische Armee hatte rund eine Stunde zuvor Evakuierungsaufforderungen an die dortige Bevölkerung verbreitet.
Nach Angaben von Augenzeugen löste einer der Angriffe eine laute Explosion aus, die in einem großen Teil von Beirut zu hören war. Der israelische Militärsprecher Avichai Adraee hatte Anwohner zuvor im Onlinedienst X aufgefordert, die Stadtteile Burdsch al-Barachneh, Lajlaki und Haret Hreik im Süden der Hauptstadt zu verlassen - und vor Angriffen "in nächster Zukunft" gewarnt.
Adraee hatte erklärt, die betroffenen Anwohner befänden sich nahe Einrichtungen "mit Verbindung zur Hisbollah", gegen die das Militär vorgehen werde.
Zuvor hatte die staatliche libanesische Nachrichtenagentur Ani über israelische Angriffe auf die südlibanesische Stadt Nabatäa berichtet. Mit massiven Angriffen nahm Israels Armee zudem die Stadt Baalbek im Osten des Landes ins Visier. Für Nabatäa hatte sie zuvor Evakuierungsaufforderungen verbreitet, für Baalbek nach Angaben eines AFP-Korrespondenten nicht.
Die pro-iranische Hisbollah-Miliz hatte vom Libanon aus allein bis Mittwochnachmittag nach Armeeangaben "etwa 120" Geschosse auf Israel abgefeuert. Zuvor waren im Norden und im Zentrum des Landes Alarmsirenen ertönt, darunter auch in der Küstenmetropole Tel Aviv und in der Nähe des Flughafens Ben Gurion. Als Ziel des massiven Raketenbeschusses gab die Hisbollah einen israelischen Armeestützpunkt südlich von Tel Aviv an.
Die israelische Armee erklärte, sie habe mehrere Geschosse abgefangen. Ein herabgefallenes Projektil sei in Zentralisrael festgestellt worden, hieß es weiter. Ob der Armeestützpunkt Zrifin nahe dem Ben-Gurion-Flughafen getroffen wurde, verlautete zunächst nicht.
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP in Tel Aviv hörte das Geräusch von Abfangjägern der Luftabwehr, nachdem kurz nach 16.00 Uhr (Ortszeit) der Raketenalarm ausgelöst worden war. Auf Bildern in den Online-Netzwerken war zu sehen, wie nahe dem Flughafen Rauch aufstieg. AFP-Aufnahmen vom Flughafen zeigten jedoch keine Schäden auf der Start- und Landebahn.
Die israelische Flughafenbehörde erklärte, der Betrieb des internationalen Flughafens sei nicht beeinträchtigt worden. Der Ben-Gurion-Flughafen sei geöffnet, der Flugverkehr verlaufe "normal", sagte eine Behördensprecherin der AFP. Start- und Landebahn seien nicht beeinträchtigt.
A. Madsen--BTZ