Harris und Trump kämpfen bis zuletzt um jede Wählerstimme - auch online
Angesichts des als äußerst knapp vorhergesagten Rennens um das Weiße Haus werben Kamala Harris und Donald Trump auch am Wahltag unermüdlich um jede Stimme - auch in Online-Netzwerken. "Wenn wir kämpfen, gewinnen wir", schrieb die demokratische Präsidentschaftskandidatin Harris am Dienstag im Online-Dienst X. Der republikanische Ex-Präsident Trump bezeichnete den angebrochenen Wahltag bei X als den "wichtigsten Tag in der amerikanischen Geschichte".
Der Enthusiasmus der Wähler sei "groß", erklärte Trump getreu dem zu seinem Markenzeichen gewordenen Slogan "Make America Great Again". Er bat sie, "Ihre Stimme abzugeben, egal wie lange es dauert. Bleiben Sie in der Schlange!", beschwor Trump seine Anhänger mit Blick auf den erwarteten Andrang vor den Wahllokalen. "Gemeinsam werden wir einen gewaltigen Sieg erringen und Amerika wieder groß machen", gab sich der 78-jährige Rechtspopulist siegessicher.
Im Gegensatz zu Trump wendet sich dessen demokratische Rivalin Kamala Harris nicht in einem längeren Post, sondern mit kurzen eindringlichen Sätzen bei X stündlich an die Wähler. Heute sei deren "letzte Chance, bei dieser Abstimmung etwas zu bewirken", erklärte sie. "Helfen Sie mit, auch den letzten Wähler zu erreichen, bevor die Wahllokale schließen", appellierte Harris etwa an die ehrenamtlichen demokratischen Wahlkampfhelfer.
"Klopfen Sie an Türen. Rufen Sie Wähler an. Wenden Sie sich an Freunde und Familie", führte Harris aus. "Gemeinsam werden wir das nächste Kapitel der größten Geschichte schreiben, die je erzählt wurde", betonte die 60-jährige Vize-Präsidentin.
Bereits kurz nach der Öffnung der ersten Wahllokale an der Ostküste um 06.00 Uhr (Ortszeit, 12.00 Uhr MEZ) hatte Harris gepostet: "Amerika, dies ist der Moment, um deiner Stimme Gehör zu verschaffen." Eine Stunde später schrieb sie: "Der Wahltag ist da. Heute wählen wir, weil wir unser Land lieben und an das amerikanische Versprechen glauben."
Harris verfolgt den Ausgang der Präsidentschaftswahl auf dem Campus ihrer ehemaligen Universität, der auch als "das schwarze Harvard" bekannten Howard University in Washington. Die Demokratin könnte die erste schwarze Präsidentin der Vereinigten Staaten werden. Dass sie den Wahlabend in Howard verbringt, hat große symbolische Bedeutung.
Ihre Stimme hatte Harris zuvor bereits per Briefwahl in Kalifornien abgegeben. Für später sind am Dienstag Radiointerviews in ihrem Terminkalender geplant.
Ex-Präsident Trump verbringt die Wahlnacht dagegen auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Es wird erwartet, dass er dort auch später seine Stimme abgibt.
L. Andersson--BTZ