Grüne-Jugend-Chefin kritisiert designierte Bundesparteichefin Brantner
Die neue Grüne-Jugend-Vorsitzende Jette Nietzard blickt skeptisch auf die designierte Chefin der Bundespartei, Franziska Brantner. Diese habe "in der Vergangenheit Inhalte vertreten, die sich zu sehr an konservativen Vorstellungen und zu wenig an sozial gerechtem Klimaschutz orientieren", sagte Nietzard dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Brantner habe "unser Vertrauen noch nicht gewonnen".
Brantner, die als parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium arbeitet, kandidiert beim Bundesparteitag der Grünen in Wiesbaden Mitte November zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Felix Banaszak für den Vorsitz. Der bisherige Grünen-Vorstand war im September nach enttäuschenden Landtagswahlergebnissen geschlossen zurückgetreten.
Auch der komplette Vorstand der Grünen Jugend war im September zurückgetreten - und verließ sogar die Partei. Seit Mitte Oktober sind Nietzard und Jakob Blasel neue Vorsitzende der Jugendorganisation.
Nietzard positionierte sich im "Spiegel" gegen eine mögliche Koalition der Grünen mit der Union nach der Bundestagswahl. "Schwarz-Grün ist ein Traum Konservativer und ein Albtraum für die zukünftigen Generationen", sagte sie. Die Union stehe nicht für eine menschenwürdige Politik. "Ob Frauenrechte, Kinderrechte oder Selbstbestimmung. Alles, was die CDU kann, ist Fortschritt verweigern."
K. Berger--BTZ