Britisches Gericht verurteilt Rechtsradikalen Tommy Robinson zu 18 Monaten Haft
Ein Gericht hat den rechtsradikalen britischen Aktivisten Tommy Robinson wegen Missachtung des Gerichts am Montag zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt. Robinson hatte sich zuvor schuldig dazu bekannt. Im Hintergrund steht ein länger zurückliegender Verleumdungsfall. Robinson hatte die Lüge verbreitet, dass ein syrischer Junge, der auf einem Spielplatz angegriffen worden war, selbst ein Gewalttäter sei. Der Junge hatte daraufhin Morddrohungen erhalten.
Ein Gericht hatte Robinson deswegen 2021 zur Zahlung eines Schadensersatzes in Höhe von 100.000 Pfund verurteilt. Robinson wurde außerdem verpflichtet, diese Aussagen nicht mehr zu wiederholen. Der 41-Jährige verbreitete die Falschaussage im vergangenen Jahr jedoch erneut in einem Film, den er in Onlinediensten veröffentlichte. Dies sei eine "bewusste Missachtung der Gerichtsentscheidung", erklärte der Richter Jeremy Johnson.
Die britische Justiz hatte einen Haftbefehl ausgesprochen, nachdem Robinson im Juli nicht zu einer Anhörung erschienen war. Er hatte sich am Freitag selber bei der Polizei gemeldet. Am folgenden Tag waren zahlreiche seiner Anhänger in London auf die Straße gegangen, um gegen seine Festnahme zu protestieren.
Der Aktivist mit dem bürgerlichem Namen Stephen Yaxley-Lennon ist Gründer und Ex-Chef der Gruppierung English Defense League, die nach eigenen Angaben gegen die "Bedrohung durch den Islam" kämpft.
P. O'Kelly--BTZ