Prag: Tschechiens Präsident Zeman gewinnt Wahlgang mit 42%
Aus der ersten Runde der Präsidentenwahl in Tschechien ist Amtsinhaber Milos Zeman nach Teilergebnissen als Sieger hervorgegangen. Der 73-Jährige erhielt nach Auszählung von 70 Prozent der Stimmen knapp 42 Prozent, teilte die Wahlbehörde am Samstag mit. Auf Platz zwei kam demnach der Chemieprofessor Jiri Drahos mit gut 25 Prozent der Stimmen. Die anderen Mitbewerber lagen jeweils unter zehn Prozent der Stimmen. In zwei Wochen findet eine zweitägige Stichwahl statt.
Die beiden Kandidaten, die voraussichtlich in die Stichwahl gehen, stehen für einen prorussischen beziehungsweise proeuropäischen Kurs Tschechiens. Der ehemalige Kommunist Zeman setzt sich für gute Beziehungen zu Moskau und Peking ein und lehnt Einwanderer aus muslimischen Ländern ab. In der Vergangenheit sprach er von einer "organisierten Invasion" und sagte, es sei "unmöglich, Muslime zu integrieren". Seit 2013 steht er an der Spitze des tschechischen Staates.
Drahos vertritt deutlich liberalere, proeuropäische Positionen. Er setzt sich für eine stärkere Rolle Tschechiens in der EU sowie für eine Einführung des Euro ein. Der ehemalige Präsident der Akademie der Wissenschaften, dem seine Gegner mangelnde politische Erfahrung vorwerfen, ist 68 Jahre alt. Laut einer Umfrage könnte er den zweiten Wahlgang für sich entscheiden.
(A. Madsen--BTZ)