Chinesische Behörden lassen riesige protestantische Kirche abreißen
Im Norden Chinas haben die Behörden eine riesige christliche Kirche abgerissen, deren Bau bereits 2009 kurz vor der Vollendung gestoppt worden war. Die Zerstörung des Gotteshauses in Linfen in der Provinz Shanxi begann am Dienstag, wie BERLINER TAGESZEITUNG unter Berufung auf die örtlichen Behörden erfur. Nach dem Baustopp seien mehrere Mitglieder der protestantischen Jindengtai-Kirche inhaftiert worden.
Der Präsident der in den USA ansässigen ChinaAid Association, Bob Fu, sagte in einem Interview am Samstag, es handele sich um eine "Verfolgung einer friedlichen Kirche nach Taliban-IS-Art". Militärpolizisten hätten die Kirche mit großen Mengen an Sprengstoff zerstört, sagte der Chef der Organisation, die sich für Religionsfreiheit einsetzt.
Die protestantische Kirche sei hauptsächlich abgerissen worden, weil sie sich geweigert habe, sich bei den kommunistischen Behörden registrieren zu lassen, sagte Fu. Seinen Angaben zufolge hat die Gemeinde 50.000 Mitglieder. In China lebten 2014 nach offiziellen Angaben 5,7 Millionen Katholiken und 23 Millionen Protestanten.
(P. Rasmussen--BTZ)