Oppositionsbündnis bei Regionalwahl im indischen Teil Kaschmirs vorn
Bei den ersten Regionalwahlen seit einem Jahrzehnt im von Indien verwalteten Teil Kaschmirs hat sich ein Oppositionsbündnis als stärkste Kraft durchgesetzt. Wie die Wahlkommission am Dienstag mitteilte, erreichte das aus der oppositionellen Kongresspartei (NC) und verbündeten Parteien bestehende Bündnis 48 von 90 Sitzen. Die hindu-nationalistische Partei BJP von Indiens Regierungschef Narendra Modi kam hingegen nur auf 29 Sitze.
Die erste Regionalwahl in Kaschmir seit der Aufhebung der Teilautonomie in der zwischen Pakistan und Indien umstrittenen Himalaya-Region hatte in drei Etappen seit September stattgefunden. Die mehrheitlich von Muslimen bewohnte Region war ohne gewählte lokale Regierung, seit die hindu-nationalistische Regierung Modis das Gebiet 2019 unter die direkte Kontrolle von Neu-Delhi stellte, was viele Menschen in der Region verbitterte.
Die Wahlen wurden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen abgehalten - auch weil in dem Gebiet seit Jahrzehnten Separatisten für eine Unabhängigkeit beziehungsweise den Anschluss an Pakistan kämpfen. In der Region sind rund 500.000 indische Soldaten stationiert. Indien wirft Pakistan die Unterstützung der Milizen vor. Die Regierung in Islamabad bestreitet dies.
Die benachbarten Atommächte Indien und Pakistan sind seit Jahrzehnten verfeindet. Seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 haben die beiden Länder drei Kriege ausgefochten, zwei Mal ging es dabei um die Region Kaschmir.
O. Larsen--BTZ