Prozess um Schleuserfahrt mit sieben Toten in Traunstein begonnen
Ein Jahr nach einem Unfall bei einer Schleuserfahrt mit sieben Toten hat am Dienstag vor dem Landgericht im bayerischen Traunstein der Prozess gegen den mutmaßlichen Todesfahrer begonnen. Der zur Tatzeit 24 Jahre alte Mann äußerte sich zu Prozessbeginn zu der Fahrt. Im Anschluss begann die Vernehmung von Zeugen. Der Prozess wurde zunächst bis zum 5. November terminiert.
Dem angeklagten Samer A. O. werden unter anderem Mord, Einschleusen von Ausländern mit Todesfolge und versuchter Mord vorgeworfen. Er soll in einem Kleinbus 22 Flüchtlinge von Österreich nach Deutschland gebracht haben. Als er feststellte, dass er von der Polizei beobachtet wird, soll er mit sehr hoher Geschwindigkeit zu fliehen versucht haben.
Bei der Flucht verlor der Fahrer in einer Kurve die Kontrolle über sein Auto. Sieben Menschen starben, darunter ein sechs Jahre altes Kind. Ein Insasse erlitt einen bleibenden Hirnschaden und ist dauerhaft nicht ansprechbar. 14 weitere Insassen wurden schwer oder mittelschwer verletzt.
Bei den Ermittlungen stellte die Polizei außerdem drei weitere Schleuserfahrten fest, bei denen der Mann insgesamt 46 Menschen eingeschleust haben soll. Auch dabei soll er die Geschleusten in Lebensgefahr gebracht haben. Diese Fahrten wurden mit angeklagt.
N. Lebedew--BTZ