Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel: Papst erneuert Forderung nach Waffenruhe
Kurz vor dem Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel hat Papst Franziskus seine Forderung nach einer Waffenruhe für den Nahen Osten und nach Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen erneuert. "Ich verlange eine sofortige Waffenruhe an allen Fronten, auch der libanesischen", sagte Franziskus am Sonntag nach dem Angelusgebet im Vatikan. "Morgen ist der erste Jahrestag des terroristischen Angriffs gegen die Bevölkerung in Israel, der ich erneut meine Unterstützung ausspreche", fügte er hinzu.
Weiterhin würden viele Geiseln im Gazastreifen festgehalten, diese dürften nicht vergessen werden und müssten befreit werden. Der Papst forderte zudem mehr humanitäre Hilfe für die Palästinenser. Die meisten Betroffenen seien "unschuldige Zivilisten", betonte er.
Vor einem Jahr, am 7. Oktober, waren hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Gruppen vom Gazastreifen aus in den Süden Israels eingedrungen. In mehreren Ortschaften, auf einem Musikfestival und als Geiseln im Gazastreifen wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt 1205 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten. Von den 251 von der Hamas verschleppten Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten, von denen 33 von Israel offiziell für tot erklärt wurden.
Israel geht seit dem Großangriff der Hamas massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach jüngsten Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 41.800 Menschen getötet. Seit Mitte September geht die israelische Armee zudem massiv gegen die mit der Hamas verbündete pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon vor.
O. Joergensen--BTZ