Irans Außenminister: Teheran unterstützt Bemühungen um Waffenruhe im Libanon
Der Iran unterstützt nach den Worten seines Außenministers Abbas Aragtschi die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Als Bedingung für eine Feuerpause nannte Aragtschi am Freitag bei einem Besuch in Beirut allerdings, dass es parallel auch eine Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen geben müsse.
Aragtschi teilte vor Reportern mit, er habe mit der libanesischen Regierung über eine Feuerpause zwischen Israel und der Hisbollah gesprochen. "Wir stehen in Kontakt mit anderen Ländern, um eine Waffenruhe zu erreichen", sagte der iranische Außenminister. Diese Waffenruhe müssen "die Rechte des libanesischen Volkes respektieren", von der Hisbollah akzeptiert werden "und gleichzeitig mit einer Feuerpause in Gaza kommen".
Aragtschi war zuvor vom libanesischen Regierungschef Nadschib Mikati und dem der Hisbollah nahestehenden Parlamentspräsidenten Nabih Berri empfangen worden.
Paris und Washington hatten im September gemeinsam mit arabischen und westlichen Ländern Israel und die Hisbollah zu einer 21-tägigen Waffenruhe aufgerufen, um "der Diplomatie eine Chance zu geben".
Israel verstärkte ungeachtet dieses Appells Forderung anschließend seine Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Libanon und tötete Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem Luftangriff. Zu Wochenbeginn startete Israel zudem nach eigenen Angaben einen "begrenzten" Bodeneinsatz im Süden des Libanon.
Der iranische Außenminister sagte nun bei seinem Besuch in Beirut dem Libanon die Unterstützung Teherans zu: Die Islamische Republik Iran stehe "fest an der Seite ihrer Freunde im Libanon". Teheran unterstütze den Libanon, seine schiitische Gemeinschaft und die Hisbollah-Miliz - und "es war notwendig, dies persönlich zu sagen", fügte Aragtschi hinzu.
Der Iran hatte Israel am Dienstagabend mit rund 200 Raketen angegriffen, ein Großteil davon konnte nach israelischen Angaben abgefangen werden. Israel drohte dem Iran nach dem Raketenangriff mit Vergeltung.
Die vom Iran unterstützte Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet. In den vergangenen Tagen nahm der Hisbollah-Beschuss weiter zu, insbesondere nach der Tötung Nasrallahs.
O. Karlsson--BTZ