Kiewer Sicherheitsquelle: Westrussisches Waffenlager von ukrainischen Drohnen getroffen
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die westrussische Region Twer ist nach Angaben aus ukrainischen Sicherheitskreisen ein Waffenlager getroffen worden. Infolge des Drohnenbeschusses am Mittwochmorgen sei ein massives Feuer ausgebrochen, verlautete aus den Sicherheitskreisen. Regionalgouverneur Igor Rudenja, der Brand habe zu einer "teilweisen Evakuierung von Bewohnern" in der Gegend geführt, rund 150 Feuerwehrleute und Rettungskräfte seien im Einsatz.
Stunden später erklärte Rudenja, die Bewohner der rund 400 Kilometer nordwestlich von Moskau gelegenen Stadt Toropez hätten wieder in ihre Häuser zurückkehren können. Mehrere Menschen seien leicht verletzt worden, es habe aber keine Todesopfer gegeben, gab er an.
Auf Videos in den russischen Onlinenetzwerken war ein Feuerball zu sehen, der in den Nachthimmel stieg, während sich darunter eine Schockwelle ausbreitete. Ein anderes Video zeigte Rauchsäulen und Flammen, die über einem Gewässer aufstiegen.
Eine Quelle innerhalb der ukrainischen Sicherheitsdienste gab gegenüber der Nachrichtenagentur AFP an, ukrainische Drohnen hätten "ein großes Lager der Hauptdirektion für Raketen und Artillerie des russischen Verteidigungsministeriums in der Stadt Toropez, Region Twer" zerstört.
Auf dem Gelände seien "Raketen für taktische Raketensysteme vom Typ Iskander, taktische Raketensysteme vom Typ Tochka-U, gelenkte Luftbomben und Artilleriemunition" gelagert gewesen. "Nach den Treffern durch ukrainische Drohnen begann eine extrem starke Detonation", erklärte die Quelle. Das Feuer habe sich über sechs Kilometer ausgebreitet.
Im Jahr 2018 hatte Russlands damaliger Vize-Verteidigungsminister Dmitri Bulgakow angekündigt, dass in Toropez eine Waffenkammer zur Lagerung von Raketen und Sprengstoffen gebaut werde. Es war zunächst nicht klar, ob diese getroffen wurde.
Russland hatte am Mittwoch erklärt, in der Nacht 54 ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben, die Hälfte davon über der von einer ukrainischen Offensive betroffenen Region Kursk. Die Ukraine bekennt sich in der Regel nicht direkt zu Angriffen in Russland. Oft begrüßt sie die Attacken jedoch als faire Vergeltung für die Angriffe, die Moskau seit Beginn des Krieges im Jahr 2022 auf die Ukraine führt.
F. Burkhard--BTZ