Nach Explosionen im Libanon: Lufthansa und Air France setzen Flüge nach Tel Aviv aus
Nach hunderten gleichzeitigen Pager-Explosionen im Libanon haben die Lufthansa und Air France ihre Flüge nach Israel ausgesetzt. "Angesichts der kurzfristigen Veränderung der Sicherheitslage" hätten die Fluggesellschaften der Lufthansa Group "mit sofortiger Wirkung" entschieden, alle Flüge von und nach Tel Aviv auszusetzen, teilte das Unternehmen am Dienstagabend in Frankfurt am Main mit. Auch die iranische Hauptstadt Teheran werde ab sofort nicht mehr angeflogen. In beiden Fällen gelte dies zunächst bis einschließlich Donnerstag
Air France kündigte an, im gleichen Zeitraum die Flüge nach Tel Aviv sowie in die libanesische Hauptstadt Beirut auszusetzen. Zur Begründung führte die französische Fluggesellschaft ebenfalls die Sicherheitslage vor Ort an.
Die Lufthanse erklärte, bis einschließlich Donnerstag würden auch der israelische und der iranische Luftraum von allen Fluggesellschaften der Lufthansa Group umflogen. Von den Flugstreichungen betroffene Fluggäste könnten kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder sich den Ticketpreis vollständig erstatten lassen, hieß es in der Mitteilung weiter.
Erst Anfang September hatte die Lufthansa Group, zu der unter anderem auch die Fluggesellschaften Eurowings, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airline gehören, ihre Flüge nach Tel Aviv wieder aufgenommen. Zuvor waren sie wegen der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten gestrichen worden.
Den nun erfolgten Flugstreichungen war die Explosion hunderter Pager von Mitgliedern der pro-iranischen Hisbollah-Miliz vorausgegangen. Dabei wurden am Dienstag nach Angaben der libanesischen Regierung mindestens neun Menschen getötet und etwa 2800 weitere verletzt. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz, die im Gaza-Krieg die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas unterstützt, machte Israel für die Explosionen verantwortlich.
F. Dumont--BTZ