Trauerfeier in der Türkei für im Westjordanland erschossene US-Türkin
Seit dem Tod der jungen Aktivistin bei einer pro-palästinensischen Demonstration im von Israel besetzten Westjordanland prangert die Regierung in Ankara einen "absichtlichen Mord" an. Dem UN-Menschenrechtsbüro zufolge wurde die 26-Jährige von israelischen Soldaten mit einem "Schuss in den Kopf" getötet. Die israelische Armee erklärte, dass die junge Frau "sehr wahrscheinlich" von Schüssen aus ihren Reihen "indirekt und unabsichtlich" getroffen worden sei.
Der konservativ-islamische türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wiederholt den Krieg Israels gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen scharf kritisiert. Er kündigte nun auch an, dass der Tod "unserer Tochter Aysenur Ezgi nicht ungestraft bleiben wird".
Eygi, die im Alter von zehn Monaten mit ihren Eltern in die USA gekommen war, sollte am Nachmittag auf dem Friedhof von Didim bestattet werden. Neben den Eltern Eygis wollte auch ihr in den USA lebender Partner nach Didim kommen; in der Stadt rund 160 Kilometer südlich von Izmir leben immer noch der Großvater und mindestens ein Onkel der Toten. Auch Vertreter der Regierungspartei AKP sowie der Opposition reisten nach Didim.
Die Leiche der jungen Frau war am Freitag in der Türkei angekommen und zunächst in Izmir einer neuerlichen Autopsie unterzogen worden. Nach einem Bericht des staatlichen Senders TRT bestätigten die Untersuchungen in der Türkei die der palästinensischen Ärzte, die einen indirekten Querschläger-Schuss ausgeschlossen hatten. Die Ergebnisse sollen dem Untersuchungsbericht der Staatsanwaltschaft von Ankara beigefügt werden.
S. Soerensen--BTZ