Trumps psychiatrischer Zustand nicht Teil medizinischen Untersuchung
Bei der offiziellen medizinischen Untersuchung von Donald Trump Ende dieser Woche wird der psychiatrische Zustand des US-Präsidenten nicht überprüft. Auf eine entsprechende Frage sagte US-Präsidentensprecher Hogan Gidley am Montag (Ortszeit) nur knapp: "Nein." Der Präsident sei "blitzgescheit". Der 71-jährige Trump, dessen geistige und körperliche Eignung für das Präsidentenamt immer wieder in Frage gestellt wird, wird am Freitag im Walter Reed Militärkrankenhaus untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung will das Weiße Haus erstmals öffentlich machen.
Der Arztbesuch findet statt vor dem Hintergrund der Enthüllungen in dem neuen Buch "Fire and Fury: Inside the Trump White House" (Feuer und Wut: In Trumps Weißem Haus). Das Buch enthält zahlreiche Zitate von wichtigen Mitarbeitern im Weißen Haus, die Zweifel an Trumps Eignung für das Präsidentenamt äußern. Unter anderem heißt es, Trump habe eine kurze Aufmerksamkeitsspanne, wiederhole sich ständig und weigere sich, schriftliche Notizen zu lesen. Der Autor zitiert mehrere Vertraute und Berater des Präsidenten, die ihn mit wenig schmeichelhaften Begriffen wie "Idiot" oder "Trottel" charakterisieren. Trump hatte sich daraufhin selbst als "stabiles Genie" bezeichnet.
Spekulationen über Trumps geistige und körperliche Verfassung hatte es bereits wiederholt gegeben. So hatte er Anfang Dezember bei einer Rede auffällig undeutlich gesprochen, hatte stark genuschelt und Wörter verschluckt. Es wurde spekuliert, ob der 71-Jährige ein Gebiss trägt oder wie es um seine geistige Gesundheit bestellt ist. In der Vergangenheit hatten einige Psychiater bereits die Frage aufgeworfen, ob der Präsident an Demenz oder einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet.
Anders als es bei seinen Vorgängern üblich war, gab das Weiße Haus bislang keine Auskunft über den Gesundheitszustand des amtierenden US-Präsidenten. Während des Wahlkampfs hatte Trumps Arzt ihm eine "hervorragende Gesundheit" bescheinigt. Der Mediziner hatte bereits 2015 erklärt, falls Trump gewinnen würde, wäre er "der gesündeste Mensch, der jemals ins Präsidentenamt gewählt wurde".
(P. Rasmussen--BTZ)