USA: Trump lobt Gespräche zwischen Nord- und Südkorea
US-Präsident Donald Trump hat die für kommende Woche geplanten Gespräche zwischen Nord- und Südkorea als "gute Sache" bezeichnet. Sie seien das Ergebnis seiner Unnachgiebigkeit gegenüber Pjöngjang, schrieb er am Donnerstag auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter. Vor zwei Tagen hatte Trump den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un noch als "Raketenmann" bezeichnet.
"Mit all den gescheiterten Experten, die ihre Meinung abgeben, glaubt irgendjemand wirklich, dass die Gespräche und der Dialog zwischen Nord- und Südkorea gerade weiter gingen, wenn ich nicht so fest, stark und bereit wäre, unsere ganze Macht gegen den Norden einzusetzen", schrieb er. "Das sind Idioten, aber Gespräche sind eine gute Sache!" Südkorea bereitet sich derzeit auf Gespräche mit Nordkorea in der kommenden Woche vor. Bereits am Dienstag hatte sich Trump auf Twitter auf das Gesprächsangebot Kims an Südkorea bezogen. "Vielleicht ist das eine gute Nachricht, vielleicht nicht - wir werden sehen", schrieb er. Kim bezeichnete er dabei erneut als "Raketenmann" in Anspielung auf das umstrittene nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm.
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, hatte sich zu Wochenbeginn deutlich zurückhaltender über die geplanten Gespräche geäußert. Die USA würden diese nur ernst nehmen, wenn es um das Verbot "aller Atomwaffen in Nordkorea" gehe, sagte sie.
Während der vergangenen Monate hatte Pjöngjang die internationale Gemeinschaft mit mehreren Raketentests und dem sechsten, bislang gewaltigsten Atomtest verärgert. Kim drohte in seiner Neujahrsansprache erneut mit einem Einsatz von Atomwaffen. "Der Atomknopf ist immer auf meinem Tisch", sagte er in einer Rede an die Nation.
Gleichzeitig deutete er jedoch an, dass Nordkorea eine Delegation zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea entsenden könnte, die vom 9. bis 25. Februar im südkoreanischen Pyeongchang stattfinden. Südkorea bot daraufhin für kommende Woche Gespräche auf hoher Ebene an. Am Mittwoch schalteten die Nachbarstaaten einen seit knapp zwei Jahren abgeschalteten Kommunikationskanal wieder frei.
(A. Bogdanow--BTZ)