Putin kündigt Gespräche mit USA über atomare Abrüstung an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat neue Gespräche mit den USA zur atomaren Abrüstung angekündigt. "Wir haben unsere jeweiligen Außenminister beauftragt, Unterredungen zu diesem Thema zu beginnen", sagte Putin am Samstag am Rande des G20-Gipfels im japanischen Osaka. Es sei jedoch nicht gesichert, dass dies zu einer Ausweitung des sogenannten Start-III-Abkommens für atomare Abrüstung führen werde. Auch einen Zeitplan nannte Putin nicht.
Start-III bezeichnet ein angestrebtes Abkommen zwischen den Atommächten USA und Russland, das nie abgeschlossen wurde. Die Verhandlungen waren vor Jahren gescheitert. Washington und Moskau hätten sich darin dazu verpflichtet, die Zahl ihrer verfügbaren Atomwaffen zu reduzieren.
Ein aktueller Vertrag der beiden Länder, demzufolge die Zahl atomarer Sprengköpfe in den jeweiligen Arsenalen deutlich unter dem Niveau aus Zeiten des Kalten Krieges liegen muss, wurde 2010 geschlossen, läuft jedoch im Jahr 2021 aus. Putin hat die USA bereits mehrmals zu Verhandlungen über eine Verlängerung dieses Abkommen aufgefordert.
Beide Länder sehen sich zudem den Bestimmungen des INF-Abrüstungsvertrags, der ein Verbot atomarer Mittelstreckenraketen festgeschrieben hatte, nicht mehr verpflichtet. US-Präsident Donald Trump hatte Russland Verstöße gegen den Vertrag vorgeworfen und ihn im Februar aufgekündigt. Auch Russland stieg daraufhin aus dem Abkommen aus.
(N. Nilsson--BTZ)