Islam: Boko Haram bekennt sich zu jüngsten Terror-Angriffen
Der Anführer der Islamistengruppe Boko Haram hat sich zu einer Reihe von Anschlägen und Überfällen im Nordosten Nigerias bekannt. "Wir haben die Angriffe auf Maiduguri, in Gamboru und in Damboa ausgeführt", sagte Abubakar Shekau in einem Bekennervideo, das nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG den Behörden vorliegt.
Die Gewalt in der Region nahm in den vergangenen zwei Monaten wieder deutlich zu. Neben Selbstmordattentaten häuften sich Überfälle auf Dörfer, Städte und Armeeposten. Anfang Dezember überfielen die Islamisten einen Kontrollposten der Armee in Damboa mit mindestens vier Toten. In Gamboru an der Grenze zu Kamerun starben Mitte Dezember mindestens vier Menschen bei einem Überfall auf einen Lebensmittelkonvoi. Die Angreifer entführten zudem einen Lastwagen mit Lebensmitteln für tausende Binnenflüchtlinge.
Am Weihnachtswochenende griffen Bewaffnete mehrere Kontrollposten der Armee in Maiduguri an. Die Hauptstadt des Bundesstaates Borno gilt als Wiege von Boko Haram und Zentrum der Gewalt. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen starben neun Menschen. Am 31. Dezember töteten die Dschihadisten zudem 25 Holzfäller, denen sie Spionage für die Armee und zivile Milizen vorwarfen.
Boko Haram kämpft seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Die Gruppe verübt unter anderem Angriffe auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen. Seit 2009 wurden in dem Konflikt mehr als 20.000 Menschen getötet. 2,6 Millionen Menschen ergriffen angesichts der Gewalt die Flucht.
2015 leistete Boko Haram dem IS den Treueschwur. Inzwischen ist Boko Haram in zwei rivalisierende Gruppen gespalten: Eine wird von Shekau angeführt, die zweite von Abu Mosab Al Barnaoui, einem ehemaligen Sprecher der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
(A. Williams--BTZ)