Putin bedankt sich bei Trump für Anschlagsvereitelung
Nach der Hilfe der USA bei der Verhinderung eines Anschlags auf eine bekannte Kathedrale in Sankt Petersburg hat der Kreml die "vorbildliche Zusammenarbeit" der Sicherheitsdienste gelobt. Zwar gebe es "sporadische Kontakte" zwischen den Behörden beider Länder, in diesem Fall aber hätten die "nützlichen Informationen geholfen, viele Leben zu retten", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag vor Journalisten. Am Sonntag bereits hatte sich Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich bei seinem US-Kollegen Donald Trump bedankt.
"Auf jeden Fall kann das nur Zufriedenheit und Dankbarkeit auslösen", sagte Peskow mit Blick auf die Geheimdienstinformationen. "Dies sollten die Standards sein, die wir anstreben sollten, damit sie den künftigen Kurs bestimmen", fügte er hinzu. Nach Angaben des Kreml stellte der US-Auslandsgeheimdienst CIA dem russischen Dienst FSB Informationen zur Verfügung, die zur "Enttarnung, Verfolgung und Festnahme der Kriminellen" geführt hätten. In einem Anruf bei Trump hatte sich Putin bereits am Sonntag für die Unterstützung bedankt, die zur Vereitelung des Anschlags auf die Kasaner Kathedrale in Sankt Petersburg führte. Putin sagte Trump zu, dass auch die russischen Geheimdienste ihre US-Kollegen im Gegenzug mit derartigen Informationen über Anschlagspläne gegen US-Ziele beliefern würden.
Am Freitag hatte der FSB die Festnahme von sieben mutmaßlichen Mitgliedern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt gegeben. Es seien Bestandteile zum Bombenbau, automatische Waffen, Munition und extremistische Literatur sichergestellt worden.
Das Weiße Haus begrüßte die Äußerungen aus dem Kreml. Die Zusammenarbeit in diesem Falle "zeigt exemplarisch, was wir Positives erreichen können, wenn unsere beiden Länder zusammenarbeiten", hieß es in einer Erklärung. Präsident Trump habe sich über Putins Anruf gefreut und danach seinerseits bei CIA-Chef Mike Pompeo angerufen, "um ihm und seinen talentierten Mitarbeitern zu der guten Arbeit zu gratulieren".
Trump hatte im Wahlkampf für eine Annäherung an Russland geworben - auch, weil er sich davon gute Ergebnisse im Kampf gegen den Terrorismus verspricht. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern waren zuletzt angespannt, unter anderem wegen der russischen Annexion der Krim, westlichen Sanktionen gegen Russland und der mutmaßlichen Einmischung Russlands in den US-Präsidentschaftswahlkampf.
Erst kürzlich hatte FSB-Chef Alexander Bortnikow von einer erhöhten Terrorgefahr gesprochen, weil im Jahr 2018 in Russland die Fußballweltmeisterschaft sowie Präsidentschaftswahlen abgehalten werden. Russland ist in den vergangenen Jahren wiederholt zum Ziel schwerer Anschläge geworden; im April wurden bei einem Attentat in der Sankt Petersburger U-Bahn 14 Menschen getötet.
(L. Solowjow--BTZ)