Honduras: Anhänger der Opposition protestieren gegen Wahlergebnis
In Honduras haben erneut Anhänger der Opposition gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahl protestiert und die Ausrufung ihres Kandidaten Salvador Nasralla zum Sieger gefordert, da sie eine massive Wahlmanipulation vermuten. Nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, errichteten Demonstranten in mehreren Städten Straßensperren. In der Hauptstadt Tegucigalpa wurden Steine geworfen und Autoreifen angezündet. Im Norden der Hauptstadt wurde ein Armeefahrzeug in Brand gesteckt, Soldaten setzten Tränengas gegen die Demonstranten ein.
In den ersten Stunden nach der Wahl am 26. November hatte Oppositionskandidat Nasralla einen deutlichen Vorspruch vor dem amtierenden Staatschef Juan Orlando Hernández, nach mehrtägigen Verzögerungen bei der Auszählung lag dann aber der Staatschef vorne. Nach Angaben des Obersten Wahlgerichts kam er auf 42,98 Prozent Prozent, sein linksgerichteter Herausforderer auf 41,38 Prozent.
Einen Wahlsieger verkündete das Wahlgericht allerdings bislang nicht. Hierfür hat das Wahlgericht bis zum 26. Dezember Zeit. Die Opposition fordert inzwischen eine Annullierung der Abstimmung sowie Neuwahlen.
Bei den Protesten nach der Wahl waren nach Angaben von Amnesty International mindestens 14 Menschen getötet worden. Die Menschenrechtsorganisation warf der honduranischen Regierung ein "gefährliches und illegales" Vorgehen gegen Anhänger der Opposition vor.
(K. Petersen--BTZ)