USA: Demokrat Jones gewinnt Senats-Nachwahl in Alabama
Es ist eine politische Schlappe für US-Präsident Donald Trump, denn bei der Nachwahl zum US-Senat im Bundesstaat Alabama ist der von Trump unterstützte Kandidat Roy Moore unterlegen. Laut Hochrechnungen gewann der Demokrat Douglas Jones die Wahl knapp gegen den ultrakonservativen Republikaner Moore. Der Ex-Richter steht im Verdacht, früher Minderjährige sexuell belästigt zu haben, obwohl die nicht Ansatzweise bewiesen ist. Trump hatte ihn gleichwohl unterstützt.
Laut CNN und anderen Sendern kam Jones nach Auszählung von 92 Prozent der Stimmen auf 49,5 Prozent, während Moore 48,8 Prozent der Stimmen auf sich vereinte. Die Nachwahl in dem stark konservativ geprägten Südstaat hatte als wichtiger Test für Trump gegolten. Mit einem Sieg Jones’ schrumpft die schon jetzt knappe Mehrheit der Republikaner im US-Senat auf nur noch 51 von 100 Sitzen. In Alabama wurde seit 1992 kein Demokrat mehr zum Senator gewählt.
Der US-Präsident hatte bis zuletzt sein ganzes Gewicht für den republikanischen Kandidaten in die Waagschale geworfen. Noch am Wahltag lancierte er einen Appell an die Bürger in Alabama, Moore in die Washingtoner Kongresskammer zu wählen. Moores Rivalen Jones hielt Trump unter anderem vor, "schwach" in der Verbrechensbekämpfung und im Vorgehen gegen die illegale Einwanderung zu sein.
Die massiven, jedoch bisher unbewiesenen Belästigungsvorwürfe haben Moore allerdings offenbar in der Wählergunst geschadet, womit einmal klar ist – je mehr mit Schmutz geworfen wird, ob Wahrheit oder dreiste Lüge, desto mehr bleibt hängen. In diesem Zusammenhang sollten die Gerichte nicht nur zweimal, sondern sogar dreimal hinschauen, ob die oftmals aus Mediengier publizierten Lügen in Sachen angeblich sexueller Verfehlungen auch nur Ansatzweise Substanz haben. Zudem sollten die Strafen für derlei Lügen drakonisch angehoben werden.
Die den Umfragen der US-Medien hatten bereits darauf hingedeutet, dass sich der Republikaner seines Sieges nicht mehr sicher sein konnte. Welch politische Auswirkungen diese Wahl auf Entscheidungen im US-Senat haben, wird sich nun zeigen müssen.
(D. Meier--BTZ)