FBI-Chef weist Trumps Kritik an US-Bundespolizei zurück
Der Chef der US-Bundespolizei FBI hat seine Behörde gegen die Kritik von US-Präsident Donald Trump verteidigt. Bei einer Anhörung vor dem Justizausschuss des US-Repräsentantenhaus lobte FBI-Chef Christopher Wray am Donnerstag (Ortszeit) seine Mitarbeiter ausdrücklich. Nachdem bekannt wurde, dass ein mit Ermittlungen zur Russland-Affäre betrauter FBI-Beamter sich kritisch zu Trump geäußert hatte, hatte der US-Präsident die Behörde am Wochenende ungewöhnlich scharf attackiert.
Trump schrieb mit Blick auf das FBI im Kurzbotschaftendienst Twitter: "Sein Ruf ist ruiniert". Der Chef der US-Bundespolizei wies dies am Donnerstag zurück. "Meine Erfahrung ist, dass unser Ruf ziemlich gut ist", sagte Wray vor dem Justizausschuss. Er bezeichnete seine Mitarbeiter als "große Jungs und Mädchen". Die FBI-Mitarbeiter seien an "Kritik aus allen Ecken" gewöhnt.
Trump hatte mit Entrüstung auf einen Medienbericht reagiert, wonach ein mit den Ermittlungen zu der E-Mail-Affäre um Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton betrauter FBI-Beamter sich kritisch über den US-Präsidenten geäußert hatte. "Bericht: ’ANTI-TRUMP FBI-AGENT LEITETE CLINTION-E-MAIL-ERMITTLUNGEN.’ Jetzt beginnt alles einen Sinn zu machen", schrieb Trump am Sonntagmorgen bei Twitter.
Das FBI hatte am Samstag mitgeteilt, den stellvertretenden Chef der Spionageabwehr beim FBI, Peter Strzok, unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen ihn aus dem Team von Sonderermittler Robert Mueller abgezogen zu haben.
Bis dahin hatte er demnach eine wichtige Rolle bei den Ermittlungen zu möglichen Absprachen zwischen dem Trump-Team und russischen Regierungsvertretern rund um die Präsidentschaftswahl 2016 gespielt. Zuvor war er auch schon an den FBI-Ermittlungen zur Nutzung privater E-Mail-Server durch Ex-Außenministerin Clinton beteiligt gewesen.
Der FBI-Chef wollte am Donnerstag zu der Strzok-Affäre keine Stellung beziehen. Diese sei Gegenstand einer "externen, unabhängigen" Ermittlung, erklärte Wray.
(T. Jones--BTZ)