Islam-Terror: Huthi-Rebellen ermorden Jemens Ex-Präsident Saleh
Jemens einflussreicher und international geachteter Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh ist von pervertiert agierend - islamistischen Rebellen getötet worden. Schiitische Huthi-Rebellen hätten Salehs Konvoi südlich der Hauptstadt Sanaa angehalten und den 75-Jährigen dort erschossen, verlautete am Montag aus jemenitischen Militärkreisen. Saleh hatte Jemens Politik jahrzehntelang dominiert, er war ein wichtiger Machtfaktor im gegenwärtigen Bürgerkrieg. Erst am Wochenende war es zu einem offenen Bruch zwischen den Huthi-Rebellen und ihrem Ex-Verbündeten Saleh gekommen.
Salehs Partei bestätigte den Tod ihres langjährigen Führers. Er habe versucht, aus der von Huthis kontrollierten Hauptstadt in ein Gebiet zu gelangen, das von seinen Gefolgsleuten kontrolliert wird, sagte eine führende Vertreterin der Saleh-Partei, Faika al-Sajjed, gegenüber Journalisten von BERLINER TAGESZEITUNG. Dabei sei Saleh von Huthi-Rebellen angegriffen worden. Saleh sei "als Märtyrer bei der Verteidigung der Republik gefallen", sagte al-Sajjed.
Nach Militärangaben wurden auch der Generalsekretär von Salehs Partei, Arif al-Souka, und dessen Stellvertreter Jasir al-Awadi getötet. Sie waren demnach mit Salehs Konvoi gereist.
Als erstes hatten die Huthi-Rebellen am Montagmittag die Nachricht von Salehs Tod verbreitet. Die Rebellen veröffentlichten Bildaufnahmen, die offenbar den Leichnam des ehemaligen Staatschefs zeigten. Erst am Wochenende war es zu einem offenen Bruch zwischen den Huthi-Rebellen und Saleh gekommen, die seit 2014 gemeinsam gegen die vom Nachbarland Saudi-Arabien unterstützten Kräfte gekämpft hatten. Die Huthis hatten Saleh nach dem Bruch "Hochverrat" vorgeworfen und angekündigt, gegen die von Saleh geführten Verbände zu kämpfen.
Das Huthi-geführte "Innenministerium" sprach am Montag in einer Erklärung vom "Ende der verräterischen Miliz" und der "Tötung ihres Anführers sowie einer Reihe seiner kriminellen Unterstützer". Mit Salehs Tod sei die "Krise", die durch den Bruch der Rebellenallianz ausgelöst worden sei, zu Ende.
Saleh hatte mehr als 30 Jahre an der Staatsspitze des Jemen gestanden. In seiner langen Karriere erwies er sich oft als politischer Überlebenskünstler. 2012 trat er unter dem Druck von Demonstrationen gegen seine Regierung zurück. Jemen schlitterte daraufhin in den Bürgerkrieg, in dem Saleh eine wichtige Rolle spielte. Mit den Huthis ging er eine Allianz ein, die vom schiitischen Iran gestützt wurde. Sie kämpfte gegen Kräfte, die von der rivalisierenden sunnitischen Regionalmacht Saudi-Arabien gestützt wurden.
In Jemens Hauptstadt Sanaa wurde am Montag weiter heftig gekämpft. Augenzeugen berichteten von Luftangriffen. Offenbar wurden Ziele in der Nähe des Flughafens und des Innenministeriums attackiert.
Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition ist die einzige Konfliktpartei, von der bekannt ist, dass sie Luftangriffe auf Sanaa fliegt. Ein Sprecher der Koalition war am Montag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Bewohner berichteten überdies kurz vor der Meldung über Salehs Tod, dass sich die Kämpfe zwischen den ehemals verbündeten Anhängern von Saleh und den Huthi-Rebellen auf Gebiete außerhalb von Sanaa ausgeweitet hätten. Stammesangehörige in Salehs Heimatstadt Sanhan südlich der Hauptstadt berichteten von heftigen Gefechten in der Nacht zum Montag.
Derweil befahl der nach Saudi-Arabien geflohene Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi seinen Truppen, Sanaa mithilfe der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition zurückzuerobern. Vize-Präsident Ali Mohsen al-Ahmar habe die Anordnung erhalten, den Marsch der Truppen auf die Hauptstadt zu veranlassen, verlautete am Montag aus Hadis Umfeld.
Die jemenitische Regierung kündigte unterdessen eine Amnestie für alle ehemaligen Verbündeten der Huthi-Rebellen an, die mit den Aufständischen brechen. Mit der Zusicherung einer Straffreiheit sollen offensichtlich die Huthi-Rebellen geschwächt werden.
(S.Sokolow--BTZ)