
USA: Trump will US-Außenminister Tillerson offenbar loswerden

Neue Spekulationen um eine bevorstehende Ablösung von US-Außenminister Rex Tillerson: Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, wies einen entsprechenden Bericht am Donnerstag nur halbherzig zurück. Es gebe "zum jetzigen Zeitpunkt" keine Personalentscheidungen zu verkünden. Zuvor hatten etliche US-Medien, unter Berufung auf ranghohe Behördenvertreter geheißen, der amtierende CIA-Chef Mike Pompeo werde Tillerson in den kommenden Wochen ersetzen.
Trump stellte sich nach dem Bericht nicht ausdrücklich hinter den Minister und sagte lediglich: "Rex ist hier". Seine Sprecherin griff die Äußerung auf: "Wie der Präsident bereits sagte, ’Rex ist hier’", erklärte Sanders. "Minister Tillerson leitet das Außenministerium weiter", fügte sie hinzu. "Das gesamte Kabinett konzentriert sich darauf, dieses unglaublich erfolgreiche Jahr von Präsident Trumps Regierung zu Ende zu bringen." US-Medien berichten, der Wechsel an der Spitze des Außenministeriums sei vom Stabschef des Weißen Hauses, John Kelly, eingefädelt worden und solle "in den kommenden Wochen" vollzogen werden. Ob Trump der Neubesetzung des Ministeramtes bereits zugestimmt habe, sei unklar.
Das Verhältnis zwischen US-Präsident Donald Trump und Tillerson gilt seit langem als angespannt. Im Nordkorea-Konflikt hatte Trump seinem Außenminister wegen dessen diplomatischer Bemühungen Zeitverschwendung vorgeworfen. Mehrere US-Fernsehsender berichten wiederum, Tillerson habe Trump nach einer Sitzung im Verteidigungsministerium als "Deppen" bezeichnet.
Seit Monaten wird über einen möglichen Rücktritt des Ex-Chefs des Ölkonzerns Exxonmobil spekuliert. Ende Juli wies das US-Außenministerium einen Bericht des Senders CNN zurück, wonach Tillerson bis Jahresende das Handtuch werfen will. Tillerson selbst hatte sich zuvor als "müde" bezeichnet und gesagt, sein Leben als Konzernmanager sei "leichter" als das des Außenministers - weil er in seiner früheren Funktion derjenige gewesen sei, "der die letzte Entscheidung traf".
(O. Larsen--BTZ)