Drei Jahre nach Machtübernahme von Militärregierung: Präsidentenwahl im Tschad am 6. Mai
Fast drei Jahre nach der Machtübernahme einer Militärregierung im Tschad ist in dem Sahelstaat ein Termin für die Präsidentschaftswahl bekanntgegeben worden. Die erste Wahlrunde solle am 6. Mai stattfinden, teilte die nationale Wahlkommission am Dienstag mit. Damit solle verhindert werden, dass der Tschad in ein "rechtliches Vakuum, gleichzusetzen mit erwartbarem Chaos" stürze.
Der jetzige Machthaber Mahamat Idriss Déby Itno war bereits Mitte Januar von der Regierungspartei Patriotische Heilsbewegung (MPS) zu ihrem Präsidentschaftskandidaten gekürt worden. Er hat der Afrikanischen Union (AU) allerdings versichert, dass er bei der Wahl nicht antreten werde, die neue Landesverfassung, die Mitte Dezember per Referendum abgesegnet worden war, erlaubt ihm jedoch eine Präsidentschaftskandidatur.
Déby war im April 2021 im Alter von 37 Jahren von der Armee zum Übergangspräsidenten an der Spitze einer Militärregierung ernannt worden, nachdem sein Vater Idriss Déby Itno von Rebellen getötet worden war. Dieser hatte den Tschad, der UN-Angaben zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt zählt, 30 Jahre lang mit harter Hand regiert.
Nach seiner Machtübernahme als Übergangspräsident hatte Déby Wahlen in einem Zeitraum von 18 Monaten angekündigt. Wenig später hatte er diese Übergangszeit jedoch um zwei Jahre bis zum 10. Oktober 2024 verlängert. Diese Entscheidung hatte zu heftigen Protesten geführt, die von der Militärregierung blutig niedergeschlagen wurden.
S. Soerensen--BTZ